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Depression? "Klub wollte Check, ob ich verrückt bin"

Tottenham-Star Danny Rose offen über seine Depressionen, und wie ignorant selbst englische Top-Klubs mit dem Thema umgehen.

Heute Redaktion
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Danny Rose spricht offen über seinen Kampf gegen die Depressionen.
Danny Rose spricht offen über seinen Kampf gegen die Depressionen.
Bild: imago sportfotodienst

Mit Tottenham steht er im Finale der Champions League. Mit England im Halbfinale der Nations League. Oberflächlich betrachtet lebt Danny Rose den Traum vieler Kinder. Der 28-Jährige ist aber nicht nur Profi-Kicker. In erster Linie ist er Mensch. Ein Schicksalsschlag, eine schlimme Verletzung, rassistische Übergriffe, der Druck des Leistungssports – all das geht nicht spurlos an ihm vorüber, wird vom Umfeld und den Fans aber kaum registriert.

Wie ihm geht es unzähligen Fußballern. Nur wenige haben seinen Mut. Rose spricht offen über seine Probleme. Nach dem Tod eines Familienmitglieds und der Verletzung, die ihn monatelang zum Zusehen verdammte, kämpfte er in den vergangenen Jahren mit Depressionen. Sein Klub Tottenham unterstützte ihn dabei.

Keine Selbstverständlichkeit, wie er in einer Dokumentation im englischen TV nun wissen lässt. Er schildert Transfer-Gespräche vom vergangenen Sommer, die ein erschreckendes Bild über die Premier League und ihren Umgang mit psychischen Erkrankungen zeichnen.

Rose gibt zu, dass er sich mit einem nicht namentlich genannten, englischen Top-Klub traf. Er spielte mit dem Gedanken, die Spurs zu verlassen. Beim Treffen sprach Rose seinen erfolgreichen Kampf gegen seine Depressionen an. Es folgte die schockierende Aussage des Klub-Vertreters: "Der Verein will dich treffen. Nur um zu sehen, ob du nicht verrückt bist", zitiert Rose.

"Bis heute macht mich das stinksauer", schnaubt der Linksverteidiger. Ein Angebot des betreffenden Klubs sollte nie folgen. In der Dokumentation spricht die Reaktion von Arsenal-Legende Thierry Henry Bände. Der Franzose wirkt sichtlich geschockt. Rose: "Sollten sie sich jetzt noch einmal melden, sage ich definitiv nein."

Der Vollständigkeit halber: Im Sommer des Vorjahres kursierten mehrere Gerüchte um den Engländer. Allen voran wurde Manchester United, aber auch Stadt-Rivalen City Interesse am Spurs-Spieler nachgesagt.

Rose leistet mit seiner Offenheit einen wichtigen Beitrag, um das Bewusstsein im Umgang mit psychischen Erkrankungen zu schärfen. Er ist ein Vorbild für Jugendspieler. Nicht zum ersten Mal.

Erst vor wenigen Wochen sprach er stellvertretend für alle dunkelhäutigen Kollegen im Fußball Klartext. Nach rassistischen Übergriffen bei einem Spiel der englischen Nationalmannschaft sagte Rose: "Jedes Mal, als ich den Ball berührte, hörte ich Affenlaute. Ich war so sauer, dass ich mich kaum konzentrieren konnte. [...] Ich will einfach nur raus aus dem Profi-Fußball. Ich kann es gar nicht mehr erwarten." Dafür erntete er bis weit über die Landesgrenzen hinaus Applaus.

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