Tierischer Ratgeber

Der Social-Walk! Darum sind Land-Hunde schwieriger

Mehr Menschen und mehr Hunde sorgen zwangsläufig für mehr Probleme, für die es aber gute Lösungen gibt. Wie den Social-Walk.
Christine Kaltenecker
20.02.2025, 06:51
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Also, wenn wir ganz ehrlich sind, dann gibt es doch nur wirklich wenige Ausnahmen, wo der Wauzi, ohne große Erziehungsarbeit geleistet zu haben, super funktioniert. Meistens muss man schon Zeit und Geduld zur natürlichen Charakterbildung des Vierbeiners investieren, um einen entspannten Alltag zu fördern.

Zum Glück gibt es mittlerweile neben den "normalen" Hundeschulangeboten auch vielfache Kurse und Möglichkeiten gezielt und punktuell an einem Problem zu arbeiten. Der sogenannte "Social-Walk" soll dem Hund gegenüber fremden Artgenossen beispielsweise Gleichgültigkeit suggerieren, denn gerade Land-Hunde können hier ein Thema haben.

"Asoziale" Landhunde?

Auch wenn man am Land wesentlich mehr Hunde pro Kopf zählt, so darf man nicht vergessen, dass in einer Großstadt auch der Vierbeiner mit dem Ballungsraum klarkommen muss. Durch die Reizüberflutung sind Stadthunde meist viel entspannter bei Hundebegegnungen, auch weil es zur täglichen Routine gehört.

Am Land "muss" man zwangsläufig wahrscheinlich tagelang keinem anderen Hund begegnen, wenn man gewisse Hotspots meidet und zieht manchmal unbewusst einen "sozial frustrierten" Hund heran, der entweder mit euphorischer Hysterie oder Territorial-Aggression auf einen anderen Vierbeiner reagieren kann. Der Social-Walk kann hier der Schlüssel zur Entspannung sein und dem Wuff zeigen, dass er weder der Nabel, noch der einzige Hund der Welt ist.

So funktioniert es

Obwohl jeder Hundetrainer ein paar andere Schwerpunkte beim Social-Walk an den Tag legt, laufen alle nach dem gleichen Prinzip ab: Dein Hund sieht, riecht, hört und spürt die Energie anderer Hunde in einer Trainingsgruppe von etwa vier bis zu acht Hunden und soll möglichst entspannt und mit genug positiver Bestätigung in Form von Leckerlis lernen, dass es in Ordnung ist, nicht jeden Hund begrüßen zu wollen, oder gar zu müssen.

Meistens gibt es auch zumindest einen gut trainierten und sozialisierten Vierbeiner, der kein Interesse an Spiel und Spaß mit Artgenossen hat, sondern einfach deeskalierend auf die manchmal pöbelnden oder unsicheren Teilnehmer einwirkt.

Nicht verwechseln

Der "Social-Walk" ist dem Namen nach ein bisschen verwirrend, weil sich Hunde hier eben nicht beschnüffeln und begrüßen sollen. Sie sollen einfach ruhig, entspannt und mit dem Fokus auf den Besitzer in einer Distanz, die nach dem Ermessen des Trainers und der Halter individuell festgelegt wird, spazieren gehen können.

Es geht hier also nicht um eine kontrollierte Hundebegegnung, sondern nur darum, eine Alltagssituation mit vielen Hunden vorzutäuschen und zu üben, denn spätestens im nächsten Urlaub mit Hund möchte man keinen zugkräftigen Kläffer an der Leine haben.

Reichen denn keine Freunde?

Viele Hunde haben freilich auch ihre Hundefreunde, mit denen regelmäßig in der Hundezone getobt oder gemeinsam gewandert wird. Manchmal formieren sich auch richtige Gassi-Gruppen mit Vierbeinern, die sich gut verstehen und täglich treffen. All das ist zwar für den Hund großartig und positiv, zeigt dem Vierbeiner aber noch nicht, dass es auch Hunde und Zeiten gibt, wo die Interaktion mit Artgenossen nicht erwünscht ist.

{title && {title} } tine, {title && {title} } 20.02.2025, 06:51
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