Der Rekordeuropameister Deutschland gewann seinen EM-Auftakt nach langen Anlaufschwierigkeiten 2:0 (0:0) gegen Debütant Polen. Jule Brand per Traumtor (52.) und Lea Schüller (66.) trafen in St. Gallen für den achtmaligen Titelträger. Überschattet wurde der Sieg von der womöglich schweren Knieverletzung von Giulia Gwinn. Die Rechtsverteidigerin, die in der Vergangenheit bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten hat, humpelte unter Tränen vom Platz. Eine "zeitnahe" MRT-Untersuchung soll Klarheit bringen.
Nach einer Viertelstunde erhöhten die Deutschen den Druck, echte Torchancen konnte sich die Wück-Elf aber auch bis Mitte der ersten Hälfte nicht erarbeiten. In der 24. Minute hatte Brand erstmals die Führung auf dem Fuß, das deutsche Spiel blieb in der Folge dennoch viel zu einfallslos.
Bei einer Rettungstat gegen Pajor verletzte sich Gwinn am linken Knie, in der 40. Minute ging sie unter Tränen und gestützt von einem Betreuer vom Platz. Für sie kam Carlotta Wamser. Zu Beginn des zweiten Durchgangs beruhigte der sehenswerte Treffer Brands von der Strafraumgrenze die arg strapazierten Nerven des Olympiadritten aus dem Vorjahr. Von einer überzeugenden Vorstellung waren die Deutschen dennoch weit entfernt.
In der 61. Minute hätte Sjoeke Nüsken per Kopf aus kurzer Distanz erhöhen müssen, auf der Gegenseite hatte Pajor den Ausgleich auf dem Fuß (64.). Noch in derselben Minute hätte Schüller per Kopf wie Nüsken treffen müssen. Kurz darauf machte sie es besser.