Er schickte "Vetreter"

Diamant-Schwindel: Angeklagter feiert lieber in Israel

Ein Diamantenhändler soll Kunden und Geschäftspartner betrogen, Brillanten gegen billige Imitate getauscht haben. Vor Gericht erschien er nicht…
Thomas Peterthalner
13.10.2025, 22:40
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Kurzer Prozess Montagfrüh (13.10.) am Wiener Landl. Ein Schmuckhändler soll Kunden über's Ohr gehauen, echte Brillanten gegen wertlose Imitate ausgetauscht haben. Laut Anklage ließ er Diamanten verschwinden, beschuldigte dann andere Juweliere, im Besitz der Steine zu sein. Nun hätte der Angeklagte nun wegen schweren Betrugs vor Gericht stehen sollen, doch zum vierten Mal platzte die Verhandlung. "Er hat gesagt, er muss nach Israel, die Befreiung der Geiseln feiern", erklärte Top-Verteidiger Peter Philipp dem fassungslosen Richter.

Statt Angeklagtem kam "Vertreter"

Kurios: Der Angeklagte hatte einen "Vertreter" zur Verhandlung in den Saal 305 geschickt, der eine Erklärung vorlas. Staatsanwalt und Richter reichte es. Der Verdächtige wurde nun zur Festnahme ausgeschrieben, sobald er wieder heimischen Boden betritt, klicken die Handschellen.

Diamanten verschwunden

Die Vorwürfe gegen den Diamantenhändler aus der Wiener City wiegen schwerer als mancher Edelstein in seinem Shop. So soll er einem Kunden sechs Diamant-Ohrringe im Wert von 500.000 Euro als Besicherung für ein Darlehen abgenommen haben. Doch weder soll das Darlehen ausgezahlt worden sein, noch soll der Kunde seine Schmuckstücke wieder zurück bekommen haben.

Top-Verteidiger Peter Philipp vertrat in der Causa.
Sabine Hertel

"Schwindel sofort erkannt"

Ein Wiener gab dem Verdächtigen vier Brillantringe und einen losen Brillanten zur Überprüfung. Als er die Preziosen zurück bekam, waren zwei Edelsteine gegen wertlose Imitate ausgetauscht. "Ich erkannte es sofort", so Kunde Peter Z. zu "Heute".

Kollegen beschuldigt

Der Verdächtige soll auch zwei bekannte Wiener Juweliere in den Fall mit hineingezogen haben. "Er behauptete er hat mir einen Stein um 48.000 Euro verkauft – hat er aber nicht", so ein Schmuckhändler zu "Heute" am Landl. "Er behauptete, ein Stein von mir wäre von ihm. Doch meiner hatte ein anderes Gewicht."

Festnahme bei Rückkehr

Trotz vollem Gerichtsaals konnte Montag kein Licht ins Dunkel des vermeintlichen Diamantenschwindels gebracht werden. Bei der Rückkehr aus Israel wird der Verdächtige nun einkassiert. Die Geschädigten hoffen weiter auf die Rückgabe ihrer Schmuckstücke – und Schadenersatz. Der Prozess wurde vertagt, die Unschuldsvermutung gilt.

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