Am Mittwoch (1. Oktober) gegen 9 Uhr wollten vier Verdächtige eine Bank in der Hütteldorfer Straße überfallen. Zwei Männer gingen hinein, bewaffnet mit einer Spielzeugpistole, zwei weitere blieben davor stehen. Doch anstatt die Kassierin zu bedrohen oder eine Forderung zu stellen, kam es zu einem bizarren Wortwechsel zwischen den Tätern.
Einer flüsterte dem anderen zu: "Du, i glaub, die gibt uns ka Göd." Damit war der Coup praktisch beendet. Ohne einen Versuch, Geld zu erbeuten, verließen die beiden Männer die Bank wieder und setzten ihren Weg fort.
Wenig später versuchten die Verdächtigen ihr Glück in einer Trafik nebenan. Wieder wurde die Plastikpistole gezeigt, diesmal formulierte einer immerhin eine Frage: "Hast du Geld für mich?" Die Trafikantin antwortete nur knapp mit "Nein" – und auch dieser Raubversuch war damit gescheitert. Die Männer zogen unverrichteter Dinge weiter, ohne Geld, ohne Beute.
Lange blieben sie nicht auf freiem Fuß. Zwei der Verdächtigen, 40 und 43 Jahre alt, beide österreichische Staatsbürger, wurden kurz darauf bei einer Straßenbahn-Haltestelle von der Polizei festgenommen. Beide waren stark alkoholisiert, mit über zwei Promille im Blut nicht einmal einvernahmefähig. Zwei weitere Komplizen konnten flüchten. Laut Polizei laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.
Auf eine "Heute"-Anfrage hin bestätigte die Wiener Polizei die Geschehnisse. Weitere Informationen zu den flüchtigen Verdächtigen oder zum Ermittlungsstand wollte man derzeit nicht geben.
Parallel dazu kam es in der Nacht auf Mittwoch zu einem weit gefährlicheren Überfall in der Donaustadt. Zwei Maskierte stürmten gegen 2 Uhr früh eine Tankstelle am Kaisermühlendamm und bedrohten den Kassier mit echten Schusswaffen.
Mit den Worten "Du hast a paar Sekunden" zwangen sie ihn, die Kassa zu öffnen, und flüchteten mit Bargeld in Richtung Industriestraße. Anders als in Rudolfsheim blieb dieser Überfall bitterer Ernst – die Täter sind weiter auf der Flucht.
