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Die letzten Stunden im Leben von Davide Astori

Heute Redaktion
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Ein plötzlicher Herzinfarkt riss Italiens Teamkicker Davide Astori viel zu früh aus dem Leben. So verbrachte der Fiorentina-Kapitän seine letzten Stunden.

Nach dem völlig unerwarteten Ableben des italienischen Fußball-Profis Davide Astori trägt die gesamte Fußball-Welt Trauer. Jetzt wird bekannt, wie der 31-Jährige die letzten Stunden seines Lebens verbracht hat.

Am Samstag um 16.30 Uhr landet der Abwehrspieler mit seinem Klub Fiorentina in Trient, am nächsten Tag steht die Serie-A-Partie im drei Auto-Stunden entfernten Udine auf dem Programm. Astori bezieht mit seinen Kameraden das Teamhotel, wo sie sich zunächst das Spiel Lazio gegen Juve im TV ansehen. Nach dem gemeinsamen Abendessen schauen die Fiorentina-Kicker noch gemeinsam das Spitzenspiel zwischen der Roma und Napoli. Die Stimmung ist prächtig, es wird viel gescherzt und gelacht, ehe sich Astori auf sein Zimmer zurückzieht.

Dann stattet der Kapitän seinem Keeper Marco Sportiello noch einen Besuch auf dessen Zimmer ab, mit einer halben Stunde Playstation zocken lassen sie den Abend ausklingen. "Er hat seine Schuhe in meinem Zimmer vergessen", erzählt der Torhüter tags darauf den ermittelnden Carabineri. "Als ich das bemerkte, habe ich ihm eine Whatsapp-Nachricht geschrieben, er solle sie doch holen kommen. Er schrieb mir zurück, er werde das am anderen Morgen tun." Doch dazu sollte es leider nie kommen...

"Müssen jetzt alle eine schwere Lebensprüfung überstehen"



Als sich die Mannschaft am nächsten Morgen um 9.25 Uhr zum Frühstück trifft, fehlt nur einer. Ausgerechnet Astori, der als Kapitän stets mit gutem Beispiel voran ging und stets überpünktlich war. Ein Masseur geht zu seinem Zimmer mit der Nummer 118, klopft an, doch es bleibt still. Zu still, sofort macht sich Unbehagen breit. Der Masseur und Hotel-Angestellte klopfen wenig später bereits mit der Faust an die Türe, doch von Astori ist weiterhin nichts zu hören. Auch auf Telefonanrufe reagiert er nicht, ein Arzt eilt herbei.

Als die Türe mit Gewalt geöffnet wird, liegt Astori halb mit Laken bedeckt in seinem Bett. Der Arzt sieht sofort, dass der Profifußballer bereits seit einigen Stunden verstorben ist. Die tragische Kunde von Astoris Tod macht sofort die Runde.

Mitspieler, Trainer, Manager – sie alle brechen in Tränen aus. Das Zimmer von Astori betreten sie aus Respekt vor ihrem "Capitano" nicht mehr. Polizisten sammeln dessen persönliche Gegenstände ein, um sie später seiner Familie zu übergeben. "Wir stehen jetzt alle vor einer schweren Lebensprüfung, die wir bestehen müssen", erklärt der geschockte Fiorentina-Präsident Andrea Della Valle. "Aber eigentlich finde ich keine Worte."

(red.)