"700 Euro pro Familie"

31 Anlagen: Diese Gemeinde verdient mit Windrädern Geld

In Höflein zeigt sich, wie erneuerbare Energie nicht nur das Klima, sondern auch die Gemeindefinanzen retten kann.
Aram Ghadimi
08.10.2025, 06:30
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Der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Höflein (Bezirk Bruck an der Leitha) ist stolz, denn die einst verschuldete Gemeinde könne nun für andere als Vorbild gelten: "Wir nehmen alleine 500.000 bis 600.000 Euro pro Jahr nur durch die Windräder ein", sagte Bürgermeister Otto Auer (ÖVP) kürzlich in einem Gespräch mit Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl.

Nachzuhören ist das Treffen der beiden im Gemeindebund-Podcast "Amtsgeheimnisse vor Ort", der gratis über die Webseite des Gemeindebunds aufgerufen werden kann.

„Eine Familie in Höflein bekommt ca. 720 Euro Energieunterstützung pro Jahr – nur dank unserer erfolgreichen Windkraft.“
Otto Auer (ÖVP)Bürgermeister von Höflein

Auer erzählt, wie groß die Skepsis der Bürgerinnen und Bürger ursprünglich war. Anfangs sei der Widerstand groß gewesen: Die Menschen sammelten 600 Unterschriften gegen die geplante Windkraft-Anlage. Statistisch gesehen, sprach sich damals jede zweite Person gegen das Vorhaben aus.

Dass es schließlich doch umgesetzt wurde, bedeutet, laut Auer, für die 1.200-Einwohner-Gemeinde einen großen Sprung nach vorne – noch vor einigen Jahren war Höflein eine Sanierungsgemeinde.

"Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern in zwei Informationsveranstaltungen genau erklärt, welchen Vorteil sie von den Windrädern haben – persönlich und als Gemeinde. Danach kam das Go für den Windpark", erinnert sich Auer.

31 Windräder bringen Millionen

Heute drehen sich in Höflein 31 Windräder, im Endausbau sollen es 35 sein. Die Gemeinde erzeugt damit Strom für rund 60.000 Haushalte, obwohl es vor Ort nur etwa 450 Haushalte gibt. Der Bürgermeister rechnet vor: "Eine Familie in Höflein bekommt ca. 720 Euro Energieunterstützung pro Jahr – nur dank unserer erfolgreichen Windkraft."

Das Erfolgsmodell Höflein

Nachzuhören im Gemeindebund-Podcast:

https://gemeindebund.at/services/gemeindebund-podcast/

Energieautarkie als Ziel

Die Mehreinnahmen aus Windkraft fließen direkt in die Gemeinde und entlasten die Bürgerinnen und Bürger spürbar. Seit 2002 kommt aus dem Windpark Höflein sauberer, klimaneutraler Windstrom.

Neben Wind setzt Höflein aber auch noch auf Sonne: Die Gemeinde gründete eine Energiegemeinschaft, an der mehrere Photovoltaik-Anlagen beteiligt sind. Das ambitionierte Ziel: 90 bis 95 Prozent des eigenen Energiebedarfs selbst erzeugen. In Planung ist außerdem ein Großspeicher, der den Strom für eine ganze Woche speichern soll.

Auer empfiehlt im Gemeindebund-Podcast auch anderen Gemeinden nachzuziehen, denn so Auer: "Windkraft und Energiegemeinschaften bringen zufriedene Bürger, sorgen für Regionalität und schaffen erneuerbaren Strom."

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