Die Leber ist ein echtes Power-Organ und hat Tag für Tag alle Hände voll zu tun: Sie filtert, entgiftet und sorgt dafür, dass dein Stoffwechsel reibungslos funktioniert. Doch durch zu viel Zucker, Fett, Alkohol und Medikamente kann sie schnell überfordert sein.
Ab und zu eine kleine Auszeit kann da wahre Wunder wirken. Das bestätigt auch Katharina Ziegelbauer, Ernährungsberaterin und Autorin des Bestsellers "Stärke deine Leber" (Kneipp Verlag Wien). Die Wienerin setzt bei der Leber-Entgiftung auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und rät: "Lieber sanft und achtsam vorgehen, anstatt sie durch eine strenge Hau‑Ruck‑Kur zu stressen."
Die Leber, so Ziegelbauer, mag keinen Druck und keine Verbote – das führt laut TCM eher zu Frust, Leber‑Hitze und einer Leber‑Qi‑Stagnation. Das Bild dazu: ein Druckkochtopf, der durch zu viel Hitze kurz vor der Explosion steht.
Hier hilft der Spruch "Sauer macht lustig": Nach der TCM kann der saure Geschmack helfen, die Leber zu entspannen. Etwas Orangensaft am Morgen, ein Früchtetee am Nachmittag oder ein paar Sprossen über dem Salat wirken beruhigend bei Ärger und Zorn.
Doch auch hier ist die Dosis entscheidend: Wenn du also zum Frühstück immer Joghurt mit Orangensaft isst oder den Salat zum Mittag in Essig ertränkst, kann das der Leber zusetzen.
Achte darauf, wie dein Körper darauf reagiert. Wenn du einen starken Heißhunger auf Saures hast, kann das ein Zeichen für ein Leber‑Ungleichgewicht sein. Wenn dir Saures eher unangenehm ist, kann das ebenfalls darauf hindeuten.
"Zusammenfassend kann man sagen: Saures in Maßen stärkt die Leber, zu viel Saures schwächt die Leber. Die meisten sauren Lebensmittel sind kalt bis kühlend, es gibt auch saure Lebensmittel, die wärmend wirken", so Ziegelbauer.
Die meisten sauren Lebensmittel wirken kühlend, einige wärmen jedoch auch. Hier ein Überblick:
Saures hat eine zusammenziehende und bewahrende Wirkung und tut besonders dem Yin gut, weil es Körpersäfte und Substanz erhält. Das macht saure Lebensmittel ideal bei starkem Schwitzen im Sommer, nach dem Sport, bei trockenem Raumklima durch Computerarbeit oder Klimaanlage sowie bei innerer Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten. Sie helfen dabei, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und den Körper zu beruhigen.
Ungünstig ist Saures jedoch im Anfangsstadium einer Erkältung, weil es den Erreger eher in den Körper zieht. "Auch bei Schleim- oder Feuchtigkeitssymptomen, zum Beispiel bei Übergewicht, Ödemen und häufigen Erkältungen, sowie bei Durchblutungsstörungen, die sich zum Beispiel in Krampfadern, Hämorrhoiden und Angina Pectoris äußern, ist Saures nicht empfehlenswert", so Ziegelbauer. Die Botschaft lautet also: Alles in Balance genießen – dann bleibt auch deine Leber glücklich!
