Eine Störung bei Amazon Web Services (AWS), dem größten Cloud-Computing-Anbieter der Welt, hat am Montagvormittag sprichwörtlich das halbe Internet lahmgelegt. Zahlreiche Dienste von Messaging über Gaming und KI waren stundenlang nicht erreichbar.
"Ausfälle wie dieser verdeutlichen ein ernstes Problem: Einige der weltweit größten Unternehmen sind oft auf dieselbe digitale Infrastruktur angewiesen, was bedeutet, dass wenn ein Dominostein fällt, eine Kettenreaktion entsteht", analysiert Marijus Briedis, Chief Technology Officer bei NordVPN, das Geschehene.
Durch den Ausfall entstehen auch völlig neue Gefahren. Die Situation biete Hackern eine hervorragende Gelegenheit, nach Schwachstellen zu suchen, während die Abwehrmaßnahmen der betroffenen Unternehmen möglicherweise nicht funktionieren, weiß der Cybersicherheit-Experte.
"Alle betroffenen Unternehmen sollten vertrauenswürdige, verschlüsselte Verbindungen verwenden, wichtige Daten sichern und es vermeiden, sich für ihre globale Reichweite auf einen einzigen Anbieter zu verlassen", mahnt Briedis.
Für Verbraucher besteht derzeit wohl kein direktes Risiko, trotzdem sollte man die Warnsignale ernst nehmen und die eigenen Daten schützen. Grundsätzlich gilt: "Passwörter sollten lang und einzigartig sein und sicher in einem verschlüsselten Passwort-Manager gespeichert sein. Außerdem sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert sein."
Gerade jetzt könnte es vermehrt zu Phishing-Mails kommen, die dazu verleiten wollen, auf bösartige Links zu klicken, oder auffordern, dringend persönliche Daten zu ändern, um ein Konto zu schützen. "Das könnten Versuche sein, Geräte mit Malware zu infizieren oder Daten zu stehlen", warnt der Experte.