Cambridge-Studie

Diese Schlafroutine lässt Hirn von Teenagern wachsen

Eine neue Studie zeigt: Schon kleine Unterschiede in der Schlafroutine wirken sich stark auf die Gehirnfunktion von Jugendlichen aus.
03.05.2025, 22:47
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Teenager, die früher ins Bett gehen, weisen eine verbesserte Gehirnfunktion auf und schneiden bei kognitiven Tests besser als ihre Altersgenossen ab. Das ergab eine neue Studie, die die Universität Cambridge am Dienstag veröffentlichte.

Forscher aus Großbritannien und China haben das Verhalten von über 3.200 Jugendlichen untersucht. Diejenigen, die am längsten schliefen und die niedrigste Schlafherzfrequenz hatten, schnitten bei Lese-, Wortschatz-, Problemlösungsaufgaben sowie bei anderen Tests besser ab als die anderen.

Die Studie

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erwarteten zwar, dass Jugendliche mit gesunden Schlafgewohnheiten bessere Ergebnisse erzielen würden als solche, die weniger Stunden schlafen, waren jedoch überrascht, welche Auswirkungen selbst kleine Unterschiede im Schlaf hatten. "Wir glauben, dass der Schlaf zu besseren kognitiven Fähigkeiten beiträgt, unter anderem weil wir unsere Erinnerungen im Schlaf festigen", schreibt Barbara Sahakian, Professorin für klinische Neuropsychologie an der Universität Cambridge, in ihrem Bericht.

Für die Studie wurden die Testpersonen in drei Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1: Schlafdauer sieben Stunden und zehn Minuten; spätes Zubettgehen, frühes Aufwachen.
  • Gruppe 2: Schlafdauer sieben Stunden und 21 Minuten; durchschnittliche Schlafgewohnheiten.
  • Gruppe 3: Schlafdauer sieben Stunden und 25 Minuten; frühes Zubettgehen, niedrigste Herzfrequenz.

Die Teilnehmer unterzogen sich Gehirnscans, nahmen an kognitiven Tests teil und trugen einen Fitness-Tracker, um ihren Schlaf zu kontrollieren.

Die Resultate

Gruppe drei schnitt bei kognitiven Tests am besten ab. Die Teenager hatten außerdem das größte Gehirnvolumen und eine bessere Gehirnfunktion. Professorin Barbara Sahakian bezeichnete die Ergebnisse als "überraschend" und merkte an, dass sich kleine Unterschiede im Schlaf mit der Zeit summierten: "Das deutet darauf hin, dass selbst geringe Unterschiede im Schlaf die Gehirngesundheit erheblich beeinflussen können."

Die Studie ergab zudem, dass niedrigere Herzfrequenzen im Schlaf, die mit einer besseren Schlafqualität in Zusammenhang stehen, in Gruppe drei am häufigsten auftraten. Diese schlafbezogenen Unterschiede blieben über zwei Jahre vor und nach der Erhebungsphase konstant.

Die Schlussfolgerung

Um den Schlaf zu verbessern, rät Sahakian zu regelmäßiger Bewegung und dem Vermeiden von Bildschirmen am Abend.

Der Oxforder Schlafexperte Colin Espie, der nicht an der Studie beteiligt war, betonte gegenüber dem Guardian, dass unser hochentwickeltes Gehirn stark auf Schlaf angewiesen ist, insbesondere während der Entwicklung. Beginnt der Unterricht zu früh, verschlimmert sich bei den Jugendlichen der "soziale Jetlag", so Espie. Die Teenager würden diesen kompensieren, indem sie den Schlaf am Wochenende nachholen. Der Experte schlägt zum Schluss vor, Schlaferziehung in den Lehrplan der Sekundarstufe aufzunehmen.

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