"Knödelreich"

Dieses Rezept ist rund 125 Jahre alt: Eckige Knödel

Rund 125 Jahre ist das Rezept alt, das die Autorinnen Grabmer, Seiser und Wieser für ihr Kochbuch "Knödelreich" entdeckt und "Heute" verraten haben.
Jochen Dobnik
23.02.2025, 08:25

Sie gelten als regionale Spezialität, landestypisches Gericht oder sogar als "Grundnahrungsmittel". Knödel sind nicht nur ein kulinarischer Klassiker, sondern auch eine echte Marke: "Der Knödel? Das sind wir!", erklärt gar die Oberösterreichische Tourismuswirtschaft stolz, und immer wieder taucht er in den Medien als "oberösterreichische Weltkugel" auf.

Für "Knödelreich" (Brandstätter Verlag) haben Elisabeth Grabmer, vielfach ausgezeichnete Küchenchefin der Waldschänke Grieskirchen, Kulinarik-Expertin Katharina Seiser und Archäologin Magdalena Wieser nicht nur in zahllosen Rezeptbüchern, sondern auch tief in der Geschichte gegraben. Kein Knödel blieb auf dem anderen ...

Huben Rezeptschätze der österreichischen Knödelkultur: Katharina Seiser, Elisabeth Grabmer, Magdalena Wieser
Victoria Gruber

In einer Museumsbibliothek in Oberösterreich schlummern seit 1835 unzählige handschriftliche Kochbücher aus 350 Jahren. Nun hat das Autorinnen-Trio die besten und ungewöhnlichsten Knödel-Rezepte aus dem Archiv gerollt und so aufbereitet, dass sie heute ganz leicht nachgekocht werden können.

Was genau ist ein Knödel? Ganz einfach: Eine Kugel, die aus Getreide, Salz, Wasser oder Brühe, Milch, Fett und Eiern zubereitet wird. Aber ist es wirklich nur eine "Kugel"? Nein, wie z.B. folgendes Rezept der Familie Rachinger vom Mühltalhof in Neufelden anschaulich beweist ...

Eckige Knödel (um 1900)

Zutaten für 4–5 Personen

  • 600 g mehlige Erdäpfel
  • 250 g gekochter Bauchspeck (Frühstücksspeck/ Hamburgerspeck) ohne Schwarte
  • 100 g griffiges Weizenmehl (Type 480) + Mehl zum Arbeiten
  • 15 g Speisestärke
  • 70 g Weizengrieß (grob, Type 480)
  • 2 Dotter (Größe egal)
  • ½ TL Salz
  • weißer Pfeffer
  • 1 Prise Muskatnuss
  • ca. 30 g Butterschmalz für die Form

Zubereitung:

Am Vortag Erdäpfel mit Schale kochen. Abgießen, kurz ausdampfen lassen. Heiß schälen und über Nacht zugedeckt heraußen (nicht im Kühlschrank) stehen lassen.

Speck in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben.

Erdäpfel durch die Erdäpfelpresse auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche drücken. Mehl, Stärke und Grieß auf die gepressten Erdäpfel geben. Auf dem Teighügel eine kleine Mulde formen und die Dotter hineingeben. Salzen, pfeffern und Muskatnuss dazugeben. Alles mit leicht bemehlten Händen rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Aus dem Teig eine Rolle formen (ca. 30 cm lang, 4,5 cm Durchmesser).

Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Butterschmalz in einer Auflaufform (Außenmaße ca. 26 x 17 cm, Bodenmaße ca. 24 x 15 cm) leicht erwärmen und darin inkl. am Rand gut verteilen.

Von der Erdäpfelteigrolle ca. 15 Stücke à ca. 40 g mit der Teigkarte oder einem Messer abschneiden. Mit bemehlten Händen auseinanderdrücken (ca. 2 cm dick). Mit einem Kaffeelöffel 15 g Speckwürferl auf jedes Teigstück setzen. Mit bemehlten Händen den Teig über dem Speck zusammenschieben, verschließen und sorgfältig Knödel formen. Die Knödel in der Auflaufform mit dem zerlassenen Butterschmalz wälzen. Dicht nebeneinander in die Auflaufform setzen. Wenn die Auflaufform gefüllt ist, für 10 Minuten in das Backrohr geben.

In der Zwischenzeit für die Royale Schlagobers und Dotter mit dem Saucenbesen in einer Schüssel verrühren, mit Salz und Muskatnuss würzen. Nach 10 Minuten Bratzeit die Knödel damit übergießen und weitere 25 Minuten backen. Die Knödel sollen eine schöne goldbraune Farbe bekommen.

Das "Heute" Kochbuch mit den besten Rezepten
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