Für die einen ist er ein Held, für die anderen ein Feindbild. Novak Djokovic (38) eckte als Tennisprofi in seiner Karriere schon bei vielen an. Beispielsweise mit provokantem Verhalten auf dem Tennisplatz oder abseits des Platzes mit Aussagen über Corona.
In der Pandemie wurde Djokovic von vielen in die Mangel genommen, weil er sich nicht impfen lassen wollte und 2022 für einen Einreise-Zoff vor den Australian Open sorgte. Unter den Kritikern war damals auch Piers Morgan, bekanntester Moderator Englands. Vor Kurzem entschuldigte sich dieser in einem gemeinsamen Interview beim Serben.
Dieses Gespräch nimmt auch Tennisgröße Patrick Mouratoglou (55) zum Anlass, um sich Djokovic gegenüber positiv zu äußern. Mouratoglou ist der ehemalige Trainer von Serena Williams, mit der er 10 Grand Slams holte, Stefanos Tsitsipas und Naomi Osaka.
Besonders Eindruck macht Mouratoglou, dass Djokovic stets seine Werte vertritt – selbst wenn sie ihm Nachteile bescheren, wie er bei LinkedIn schreibt. Djokovic lehnte kürzlich einen Millionenvertrag ab, weil dieser nicht seinen Werten entsprach. Mouratoglou: "Lange Zeit hieß es, Novak sei ein Heuchler. Dabei ist er der ehrlichste Mensch im gesamten Tennis-Universum. Novak hat echte Überzeugungen, und Geld würde ihn niemals dazu bringen, etwas zu tun, das seinen Werten widerspricht."
Dass der 24-fache Grand-Slam-Sieger finanziell auf Rosen gebettet ist und es sich leisten kann, lukrative Verträge abzulehnen, lässt Mouratoglou nicht gelten. "Viele werden sagen, er habe es leicht, weil er reich ist. Aber ich sage Ihnen: Die meisten Spieler, die so viel verdienen, lehnen Verträge in der Regel nicht aus persönlichen Überzeugungen ab. Jeder will mehr", erklärt der Grieche.
Mouratoglou äußerte sich in der Vergangenheit schon einige Male positiv über Djokovic, sprach dem Serben gegenüber aber auch schon Kritik aus. 2024 merkte er an, dass Djokovic der "Drive" fehle und legte ihm ein Karriereende nahe.
Als es 2023 um die Olympischen Spiele ging, die Djokovic gewann, stufte Mouratoglou den Event als für die meisten Tennisspieler nicht "wichtig" ein. Djokovic stellte daraufhin klar, die Olympischen Spiele seien "etwas ganz Besonderes" und extrem wertvoll für viele Spieler. Er teilte Mouratoglous Ansicht nicht.