Seit Dezember 2022 führten Beamten des Landeskriminalamts Stiermark umfassende Ermittlungen wegen eines bekannt gewordenen schwunghaften Suchtgifthandels, vor allem in den obersteirischen Bezirken durch. Dazu wurden mehrere kriminalpolizeiliche Operationen (OP) in die Wege geleitet.
In enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt sowie verdeckten Ermittlern gelang es, insgesamt 42 Verdächtige im hochsteirischen Raum zu überführen und festzunehmen. Bei ihnen soll es sich einerseits um Personen aus dem Balkanraum, andererseits aus Tschetschenien, aber auch anderer Nationalitäten handeln.
Im Zuge der Amtshandlung konnten die Ermittler 11,5 Kilogramm Kokain, 80 Kilogramm THC-haltiges Cannabis, 10 Kilogramm Cannabisharz und rund 250 Gramm Amphetamin sicherstellen. Zudem wurde auch Bargeld in der Höhe von rund 95.000 Euro und einige Faustfeuer- und Langwaffen sowie eine große Menge an Munition gefunden.
Dem derzeitigen Ermittlungsstand zufolge sollen die Haupttäter seit zumindest 2019 Suchtgifte in Form von THC-haltigem Cannabis und Kokain im Mehrhundertkilobereich aus dem Balkanraum und Spanien nach Österreich geschmuggelt haben. Die Drogen sollen dann vor allem im hochsteirischen Raum gewinnbringend verkauft worden sein. Für die Schmuggelfahrten wurden unter anderem Reisebusse und Lastkraftwagen verwendet.
Laut der Polizei soll vor allem die tschetschenischen Tätergruppierungen eine ausgesprochen hohe Gewaltbereitschaft an den Tag gelegt haben. Diese reiche über psychische und physische Folterungen bis hin zu Menschenrechtsverletzungen.
Zu den Suchtmitteldelikten hinzukommend wurden auch strafrechtliche Delikte wie Nötigung, Körperverletzungen, Misshandlungen und sogar Foltermethoden nachgewiesen und zur Anzeige gebracht.
Nachdem Ermittlungsstart im Jahr 2022, kam es schließlich im März 2023 zu den ersten vier Festnahmen. Dabei wurden auch mehrere Kilogramm Kokain sowie an die 30 Kilogramm Cannabis sichergestellt. In weiterer Folge wurden dann zwei "Läufer" geschnappt, die im Besitz von Cannabis, Amphetaminen und illegalen Waffen waren. Einer der Tatverdächtigen soll zudem Mitglied einer Rockergruppierung sein.
Aufgrund er Notwendigkeit weiterer Erhebungen wurde danach der Ermittlungskomplex "OP KAUKASUS" ins Leben gerufen. Dies führte zur Identifizierung und Festnahme von weiteren Verdächtigen, Drahtziehern, Hintermännern und Lieferanten, bis hin zur Sprengung des Suchtgiftringes.
Die Verdächtigen sollen nicht nur aus dem Balkanraum und Spanien, sondern auch aus den Niederlanden und Deutschland Drogen nach Österreich gebracht haben. Diese seien dann in einem firmenähnlichen Konstrukt in der Steiermark, Wien und Oberösterreich verkauft worden. Bei der Staatsanwaltschaft Graz sind in diesem Zusammenhang mehrere verschiedene Verfahren anhängig.