Die Leopoldstadt war bei der letzten Wien Wahl, wie ein Großteil aller Bezirke, rot gefärbt. Die SPÖ lag deutlich auf Platz eins, mit weitem Abstand folgten die Grünen, die hier eines ihrer besten Wahlergebnisse 2020 verzeichnen konnten. Mit einer Größe von 19,24 Quadratkilometern bietet der Bezirk Platz für 110.100 Einwohner. "Heute" hörte sich bei den Parteien um, wo sie im Bezirk Verbesserungspotenzial sehen.
In der Leopoldstadt landete die ÖVP im Jahr 2020 auf Platz drei hinter den Grünen. Sie erreichten 12,44 Prozent. Spitzenkandidatin für die Wahl 2025 ist Sabine Keri.
➤Drogen: Um das Sicherheitsgefühl in der Leopoldstadt zu stärken, möchte die ÖVP Ecken, die gemieden werden, sicherer machen. Vorgeschlagen wird verstärkte Videoüberwachung, so sollen Täter abgeschreckt werden. Auch Beweismaterial soll so im Falle von Übergriffen gesammelt werden.
➤Verkehr: Es soll laut der ÖVP künftig keinen Unterschied mehr machen, mit welchem Verkehrsmittel man seine Wege zurücklegen möchte. Durchgesetzt soll das durch eine saisonale Flaniermeile am Donaukanal werden, hier soll ein Radverbot in Kraft treten. Auch die 2er-Linie soll ihre Intervalle zuverlässiger einhalten. Wie in anderen Bezirken auch ortet die ÖVP ein Parkplatzproblem, es brauche eine rasche Evaluierung der Situation.
➤Begrünung: Um den Bewohnern der Leopoldstadt eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen, sollen Baumkonstruktionen und Entsiegelung für Kühlung sorgen. Um die Aufenthaltsqualität der bestehenden Grünanlagen in der Oberen Augartenstraße zu erhöhen, fordert die ÖVP mehr Licht und mehr Platz für Sport und Freizeit.
Spitzenkandidat Bernhard Seitz ist 41 Jahre alt und wohnt mit seiner Familie im Nordbahnviertel. Seit über zehn Jahren ist er in der Kommunalpolitik aktiv und war bereits von 2016 bis 2020 Teil der Bezirksregierung. Folgende Herausforderungen sieht er in seinem Bezirk:
➤Taborstraße: Der bekannten Straße in der Leopoldstadt soll neues Leben eingehaucht werden. Das gilt als eines der Top-Projekte der Wiener Grünen.
➤ Straßenverkehr: Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr zu priorisieren, ist für die Grünen Leopoldstadt ebenfalls ein wichtiges Thema. Auch der Durchzugsverkehr soll verringert werden.
➤Karmelitermarkt: Auch eine Begrünung für den Karmelitermarkt wünschen sich die Grünen.
Bei der Wien-Wahl 2020 verzeichnete die FPÖ in der Leopoldstadt keine guten Ergebnisse. Sie landeten mit 5,03 Prozent auf Platz Fünf, verloren 17,44 Prozent. Auf die folgenden Themen will Spitzenkandidat Franz Lindenbauer künftig ein Auge haben.
➤Praterstern: Obwohl am Praterstern bereits ein Alkoholverbot herrscht und die Polizei häufiger kontrolliert, sei das Unsicherheitsgefühl laut der FPÖ immer noch stark. Vor allem machen sie dafür migrantische Banden verantwortlich. Durch eine Sicherheitsoffensive soll es zu mehr Ordnung in dem Bereich kommen.
➤Umbau der Praterstraße: Die FPÖ bemängelt den Ausbau der Praterstraße, hier wurde ein neuer Radweg gebaut. Dieser sei überdimensioniert und führe zu einer Fahrspurenreduzierung in einem Berufsverkehrbereich. So käme es wegen der Staus zu einer CO₂-Mehrbelastung und Verzögerungen.
➤Neue Straßenbahnlinien 12 und 18: Die Linienführung der Straßenbahnlinien nennt die FPÖ unbedacht, sie führe zu Parkplatzverlusten und Doppelgleisigkeiten. Das Steueraufkommen werde nun unnötig auf Kosten der Bevölkerung abgewälzt.
➤Nahversorgung im Böcklinviertel: Seit 26.10.2024 fehle in diesem Gebiet der Nahversorger. Dieser Zustand müsse von der Bezirksvorstehung so schnell es geht aufgehoben werden.
Spitzenkandidat Christian Moritz ist gebürtiger Leopoldstädter, Hobbysportler und in der Sozialwirtschaft tätig. Politik ist für ihn Beziehungsarbeit. Weil ihm der persönliche Kontakt zu den Wählern wichtig ist, geht er regelmäßig von Tür zu Tür.
➤Donauzugang: Die NEOS bemängeln, dass die Donaulände nach wie vor den Schiffstouristen und dem Busverkehr vorbehalten sei. Neue Querungen sollen den Leopoldstädtern den Zugang zur Donau erleichtern. Gleichzeitung soll die Lände ein Naturerholungsgebiet werden. Sport- und Grünflächen sollen geschaffen werden, konsumfreie Zonen werden errichtet, auch der Schiffsverkehr solle eingeschränkt werden.
➤Inklusive Stadtgestaltung: Hohe Gehsteigkanten und fehlende barrierefreie Zugänge zum Donaukanal machen es laut NEOS für beeinträchtigte Menschen schwer, sich in der Leopoldstadt zu bewegen. Abhilfe schaffen sollen ausreichend Sitzgelegenheiten entlang wichtiger Fußrouten, barrierefreie Zugänge zum Donaukanal und die Berücksichtigung von Barrierefreiheit bei der Gestaltung neuer Viertel.
➤Aufwertung der Märkte: Der Volkertmarkt und der Vorgartenmarkt bieten noch einiges an Verbesserungsbedarf, wenn es nach den NEOS geht. Begrünungsmaßnahmen sollen diese Orte attraktiver machen, auch Fassaden sollen so aufgewertet werden. Zusätzlich sollen Streetfood und Kulturzonen für eine angenehme Atomsphäre sorgen.