Ob Ostereier suchen, Maibaum aufstellen oder Kekse backen in der Adventzeit – der Großteil der Österreicher lebt Bräuche im Jahreskreis. Das zeigt die aktuelle IMAS-Studie im Auftrag des oberösterreichischen Familienreferats unter LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ), die jetzt vorgestellt wurde.
Besonders beliebt: Weihnachten, Silvester und Ostern – über 90 Prozent feiern diese Feste. Weniger bekannt oder gelebt werden dagegen Walpurgisnacht oder Rauhnächte.
Fast drei Viertel der Befragten ab 16 Jahren halten Bräuche und Traditionen für wichtig. Besonders hoch ist dieser Wert bei Eltern mit kleinen Kindern und bei Senioren. "Bräuche geben uns in bewegten Zeiten Orientierung", so Haimbuchner.
Auch als Mittel zur Integration sieht man Traditionen positiv – 45 Prozent glauben, dass sie integrationsfördernd sind.
"Bräuche und Traditionen vermitteln Werte, lassen Kinder die Jahreszeiten bewusst erleben und verbinden Generationen durch gemeinsame Rituale und gemeinsame Erlebnisse, die ein Leben lang in Erinnerung bleiben", so Haimbuchner. Das Land hat jetzt eine Broschüre herausgegeben, die Familien inspirieren soll, diese alten Feste zu feiern.
Sorgen bereiten den Befragten aber wirtschaftliche Unsicherheiten: Teuerung, Jobstress und Zukunftsängste belasten viele Familien und führen laut Studie dazu, dass Familienstrukturen ins Wanken geraten.
In Kindergärten werden Bräuche noch stark gelebt – aber je älter die Kinder, desto seltener wird gefeiert. 86 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Bräuche und Traditionen stärker in Kindergärten und Schulen gelebt werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Dafür setzt das Land OÖ nun auf gezielte Förderung: Elternvereine und Spielgruppen können für Veranstaltungen wie Sonnwendfeuer, Nikolausfest oder Martinsumzug je 300 Euro Unterstützung beantragen. "Diese Mittel können beispielsweise für den Ankauf von Materialien, für den Zukauf von externen Dienstleistungen (z.B. Zauberer, Clown etc.) sowie für die Verpflegung der Teilnehmer verwendet werden.