Schockierender Vorfall am Donnerstagabend (26. Juni) im idyllischen Hugo-Wolf-Park in Wien-Döbling: Ein 17-jähriger Österreicher wurde von mehreren jungen Männern angegriffen. Der mutmaßliche Auslöser: seine Beziehung zu einer 16-jährigen Tschetschenin – wir berichteten. Nun gibt es neue, brisante Entwicklungen: Das Opfer schilderte im Zuge der Ermittlungen, dass sich die Angreifer selbst als "Sittenwächter" bezeichnet hätten.
Laut Polizeisprecherin Anna Gutt wurde der Teenager gegen 22 Uhr von der Gruppe zur Rede gestellt. Die Männer sollen gesagt haben: "Du hast nix mit einer Tschetschenin!" und forderten einen Beweis für die Beziehung. Dann eskalierte die Situation.
Einer der Angreifer stieß den Jugendlichen zu Boden und schlug ihm mit der Faust auf den Hinterkopf. Danach zückte der Täter plötzlich ein Messer, forderte den Handy-Code und stahl das Mobiltelefon des Opfers. Die Gruppe flüchtete daraufhin in unbekannte Richtung.
Das Opfer, verletzt und unter Schock, wollte sich zunächst selbst in ärztliche Behandlung begeben. Letztlich kehrte der 17-Jährige aber zu seiner Freundin in die betreute Wohneinrichtung zurück. Dort schlug eine Betreuerin Alarm und informierte die Polizei.
Bei der Einvernahme durch die Polizei gab der Jugendliche an, dass es sich bei den Angreifern um junge Männer mit tschetschenischem Hintergrund handle. Dieselben Personen hätten ihn und seine Freundin bereits vor einigen Monaten in der U-Bahn bedroht – damals mit den Worten, er solle die Beziehung beenden.
Die Täter sollen sich gegenüber dem Opfer selbst als "Sittenwächter" bezeichnet haben. Sie nahmen für sich in Anspruch, über Beziehungen innerhalb der Community zu wachen – und schreckten dabei nicht vor Gewalt zurück.
Die Ermittlungen laufen mittlerweile beim Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West. Laut Polizei konnten die Verdächtigen bereits ausgeforscht werden, es sind weitere Einvernahmen geplant.
Die Behörden ermitteln wegen gefährlicher Drohung, Körperverletzung und Raubes. Ob ein religiös oder kulturell motivierter Hintergrund vorliegt, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Polizei nimmt den Fall sehr ernst.