Die Austria trauert um Egon Coordes. Der Deutsche kam im Juli 1994 als Nachfolger von Josef Hickersberger nach Favoriten, war eine Saison lang Chefcoach der Wiener. Er belegte mit den "Veilchen" Rang vier.
Seiner eigenwilligen Ansprüche wegen hatte Coordes bei Fans, Spielern, Funktionären und Medien von Anfang an keinen leichten Stand, wurde bald als "Schinder Egon" tituliert.
Bis heute unvergessen: seine Reibereien mit Klub-Ikone Andi Ogris sowie eine kuriose Auswechslung des damaligen Austria-Spielers Jürgen Kauz: Wenige Minuten, nachdem er in die Partie gekommen war, nahm ihn der Trainer wegen mangelnden Einsatzes wieder vom Platz – obwohl das Austauschkontingent bereits ausgeschöpft war. "Weiß der, warum er das Trikot der Austria trägt", fragte der Deutsche im Nachgang.
Bekannt wurde Coordes vor allem als Co-Trainer des FC Bayern München: An der Seite von Udo Lattek und Jupp Heynckes gewann er 1985, 1986, 1989 und 1990 insgesamt vier deutsche Meisterschaften.
Weniger erfolgreich verliefen seine Stationen als Chef. Beim VfB Stuttgart (1986/87), Hamburger SV (1992) und bei Hannover 96 (1995/96) musste er jeweils vorzeitig gehen.
Als Spieler hatte er 157 Bundesliga-Spiele für Werder Bremen und Stuttgart bestritten.