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Ein Drittel! Seit der EM zerbröckelt das ÖFB-Team

Mit Zlatko Junuzovic erklärt der fünfte ÖFB-Leistungsträger in nur einem Jahr seinen Rücktritt Nationalteam. Der gefeierte EM-Kader zerbröckelt.

Heute Redaktion
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So jubelte das ÖFB-Team noch 2015 nach der geschafften EM-Qualifikation
So jubelte das ÖFB-Team noch 2015 nach der geschafften EM-Qualifikation
Bild: GEPA-pictures.com

Fünf Rücktritte seit der Europameisterschaft! Christian Fuchs, Györgyi Garics, Ramazan Özcan, Markus Suttner und nun eben Zlatko Junuzovic wollen nicht mehr für das ÖFB-Team auflaufen. Genauso wie beim Bremen-Legionär waren auch bei Ex-Kapitän Fuchs und Özcan familiäre Gründe ausschlaggebend.

Doch der Zerfall des vielumjubelten ÖFB-Teams, das sich sensationell mit 28 von 30 möglichen Punkten als Gruppensieger für die EM qualifizierte, ist nicht nur an den Rücktritten sichtbar. Rubin Okotie zog die finanzielle Perspektive in der zweiten chinesischen Liga dem sportlichen Aspekt vor, nahm sich damit selbst aus dem Kreis der Team-Anwärter. Ähnlich sieht es bei Jakob Jantscher aus, der in der zweiten türkischen Liga kickt.

"Alles bricht zusammen"

Teamchef Marcel Koller musste nach der verpassten WM-Qualifikation und dem Absturz in der Weltrangliste auf Rang 57 gehen. Genauso wie Sportdirektor Willi Ruttensteiner. Die langjährige Aufbauarbeit des Gespanns war im ÖFB nichts mehr wert. Damit sind neun Akteure aus der erfolgreichen Mannschaft von 2016 nicht mehr an Bord. Mehr als ein Drittel!

"Man hat das Gefühl, dass all das zusammenbricht oder eingerissen wird", sagte Martin Harnik über die Situation beim Nationalteam zu Sky. Nachsatz: "Da kommen sehr schwierige Zeiten auf uns zu." Gemeinsam mit dem neuen Trainer muss nun Sportdirektor Peter Schöttel einen Scherbenhaufen beseitigen, den er nicht angerichtet hat.

"Traurig"

Doch im Moment ziehen nicht alle im österreichischen Fußballbund am selben Strang. Das zeigt die Kontroverse über Ruttensteiners Ablöse. "Was sich neben dem Sportlichen abspielt, ist traurig. Das erinnert an alte Zeiten, als der ÖFB eine sehr kleine Rolle in Europas Fußball gespielt hat", schüttelte Harnik den Kopf.

Nun liegt es auch an den arrivierten Kräften, den stark verjüngten Kader zu führen. Nächstes Ziel: Die EM-Endrunde 2020.

(wem)