Über den 4:0-Sieg des ÖFB-Teams gegen San Marino wollte nach dem Spiel keiner reden. Das Sportliche rückt nach der schrecklichen Tragödie in Graz in den Hintergrund. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick sprach nach dem Spiel von einem "besonders tragischen Tag für Österreich". Der 66-Jährige sprach von "einem der schwierigsten Tage als Trainer".
Man habe die Mannschaft am Dienstagvormittag über die Geschehnisse informiert. "Erst über den Tag hinweg wurde man sich dessen bewusst, was passiert ist“, sagte Rangnick. Die Ereignisse stimmen den Teamchef nachdenklich: "Wir leben in einer Zeit, in der verrückte Sachen auf der ganzen Welt passieren.“ Man müsse „nicht nur die Demokratie beschützen, sondern auch die Gesellschaft".
Er richtet auch einen Appell an die Gesellschaft: "Wir müssen in der heutigen Zeit alle aufeinander aufpassen und Kinder und Jugendliche so groß werden lassen, wie es früher bei uns war. Das hat sehr viel mit Beziehung, Vertrauen und Empathie zu tun, da kann jeder seinen Beitrag leisten. Es geht um die zwei Pole Angst und Liebe. Ohne pathetisch zu werden, glaube ich, dass wir alle dafür sorgen können, dass dieser Pol der Liebe viel mehr in den Vordergrund rückt.“
Auf eine Ansprache vor dem Spiel verzichtete Rangnick: "Ich habe den Jungs gesagt, sie können trotzdem ihren Beitrag leisten, indem sie das Spiel so angehen, wie es sich gehört.“ Der nächste Lehrgang wartet im September auf das ÖFB-Team. In diesem trifft man im Heimspiel auf Zypern und im Auswärtsspiel auf Bosnien.