Österreich gewann gegen San Marino mit 4:0. Das war am Dienstag aber nur die Nebensache. Das Land stand wegen eines Amoklaufes in einer Grazer Schule unter Schock. Mit Michael Gregoritsch und Marcel Sabitzer befinden sich zwei Spieler aus der steirischen Hauptstadt im Nationalteam. Der Stürmer wuchs nur zehn Minuten entfernt von der betroffenen Schule auf und kennt diese auch. Auch deshalb habe die Nachricht "alles in den Schatten gestellt" und brachte den Freiburg-Legionär zum Nachdenken, genauso wie Kollege Sabitzer.
Einen wesentlichen Teil zur Aufarbeitung der Situation trug Trainer Ralf Rangnick bei. Der als Menschenfänger bekannte Teamchef, kümmerte sich um seine Spieler, setzte die richtigen Maßnahmen und fand die passenden Worte. Gregoritsch erklärte: "Es war heute ein sehr schwerer Schlag für uns alle. Der Trainer ist sehr rücksichtsvoll mit der Situation umgegangen. Das zeigt auch, was wir für einen Anführer wir hier in der Gruppe haben und einen Familienvater." Große Anerkennung, die auch die Bedeutung des Deutschen für seine Spieler zeigen.
Auch der zweite Grazer, Sabitzer, wirkte nach dem Spiel sichtlich bedrückt: "Ich habe meine ganze Jugend in Graz verbracht, das ist schon ein extrem komisches Gefühl. Man kann sich das gar nicht vorstellen." Auch deswegen wollten wir heute Zusammenhalt und Stärke repräsentieren." Sportliche Fragen wollten beide ÖFB-Stars nicht wirklich beantworten. Über den weiteren WM-Qualifikations-Verlauf meinte der Dortmund-Mittelfeldspieler: "Das ist jetzt alles egal." Das Team bekam die Nachricht beim Frühstücken. Auch Sabitzer hob hervor: "Der Trainer war natürlich betroffen."
Auch Christoph Baumgartner zeigte sich schockiert: "Dass sowas im eigenen Land passiert ist, ist Wahnsinn. Man hört, dass solche Dinge überall auf der Welt passieren. Das ist auch extrem schlimm. Aber wenn das im eigenen Land ist, dann berührt das einen richtig. Wir haben versucht, das dann zur Seite zu schieben." Auch deshalb war den ÖFB-Stars nicht so richtige zu Mute zu jubeln. Im Team war am Dienstagabend nicht "so eine riesige Freude da".