Trotz eines souveränen 4:0-Erfolgs gegen San Marino war bei Marko Arnautovic keine Spur von Freude zu erkennen. Nach dem Spiel zeigte sich der ÖFB-Stürmer im Interview mit "ServusTV" tief betroffen – der doppelte Torschütze fand kaum Worte. Der Grund: ein tragisches Ereignis, das sich zuvor in Graz ereignet hatte.
"Mir fehlen die Worte", sagte Arnautovic sichtlich bewegt. Der Sieg? Nebensächlich. Seine Tore? Zweitrangig. "Ich wollte hier gar nicht herkommen, aber ich muss das machen", betonte der 35-Jährige. Die Nachricht, die das Team am Morgen erreicht hatte, habe alles verändert: "Seitdem habe ich nur Herzrasen. Mein Mitgefühl gilt den Menschen in Graz."
Dass Arnautovic bei beiden Treffern nicht jubelte, war ein stilles Zeichen des Respekts. "Das ist brutal. Ich weiß nicht, ob wir noch sicher sind auf dieser Welt", so der Wiener weiter. Die Stimmung im Team sei gedämpft – auch wenn sportlich ein klarer Sieg eingefahren wurde. "Natürlich freut uns das Ergebnis, aber die Gedanken der ganzen Mannschaft sind nur in Graz."
Trotz der tragischen Umstände zeigte die Nationalmannschaft eine starke Leistung auf dem Platz. Ein Pflichtsieg, der sportlich wichtig, emotional jedoch nur ein schwacher Trost war. "Normalerweise sollte man da gar nicht reden und sich gar nicht freuen", meinte Arnautovic abschließend. Ein rabenschwarzer Tag, der auch nach dem Schlusspfiff schwer auf der Mannschaft lastete.