Freigänger-Katzen haben einen "natürlichen Drang zum Erkunden und Jagen", sagen Experten vom Österreichischen Tierschutzverein (ÖTV). Zu den tierischen Opfern in Österreich gehören unter anderem Amseln, Meisen, Molche und Eidechsen.
"Für die heimische Tierwelt stellt das ein ernsthaftes Problem dar", sagt Alfred Kofler vom ÖTV erklärt und erklärt: "Obwohl es seit über 20 Jahren eine gesetzliche Kastrationspflicht für alle Katzen gibt, die regelmäßig nach draußen dürfen, werden viele von ihnen noch immer nicht kastriert."
Das Problem: Die Freigänger beeinflussen nämlich auch die Anzahl an Streunerkatzen. Wenn sie sich nämlich paaren, werden die Katzenbabys zu Straßenstreunern. Besonders in den Ferien werden außerdem vermehrt Hauskatzen ausgesetzt – auch das führt zu einer höheren Zahl an Streunern.
"Viele der verwilderten Haustiere sind unterernährt, geschwächt und leiden an Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, Augenentzündungen oder Wurmbefall. Das gefährdet wiederum die anderen Freigänger", so Kofler.
Deshalb sagt der Tierschützer: "Kastration ist gelebter Tierschutz. Sie verhindert nicht nur unkontrollierte Fortpflanzung, sondern schützt auch die Tiere selbst – vor Infektionen und Verletzungen." Kastrierte Tiere würden weniger jagen – das reduziere auch die Belastung auf die Tierwelt.
Der Österreichische Tierschutz gibt auch Tipps für den Schutz der Wildtiere: Mit den eigenen Katzen spielen und hochwertig füttern – so wird die Jagd weniger. Den Garten naturnah und vogelfreundlich machen (zum Beispiel durch Sträucher und Nistplätze). Biotope, die gefährdet sind, sichern. Bunte Halsbänder für Katzen (Glöckchen oder bunter Stoff) – so werden Vögel vor den Tieren gewarnt.