Die sogenannten "Brachycephalus-Frösche" fallen sofort auf: Sie sind knallbunt und gehören zu den kleinsten Wirbeltieren, die auf dem Land leben. Bis jetzt kennt man 42 Arten – und spannend ist, dass gleich 35 davon erst seit dem Jahr 2000 entdeckt wurden. Viele dieser Frösche gibt es nur in ganz bestimmten Gegenden, meistens sogar nur auf einem einzigen oder wenigen benachbarten Berggipfeln. Weil sie so ein winziges und oft zerstückeltes Zuhause haben, sind viele Arten gefährdet oder stehen sogar kurz davor, auszusterben.
Nun gesellt sich ein weiterer Fröschlein mit nur knapp sieben Millimeter Größe zu den neuentdeckten Arten hinzu, der sogenannte "Brachycephalus dacnis", der von Luis Felipe Toledo und seinem Team von der Landesuniversität von Campinas in Brasilien entdeckt wurde.
Diese Art der Frösche tut sich doch tatsächlich mit dem Landen nach einem Sprung schwer und landet meist auf dem Rücken. Man führt diese "Balanceschwierigkeiten" auf das zu kleine Innenohr zurück, denn dort findet sich der Gleichgewichtssinn. Wie das aussieht, kannst du in dem YouTube-Clip herausfinden:
Die neu entdeckte Froschart wurde im Gebirgszug Serra do Quiriri im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina gefunden. Das Gebiet ist schwer erreichbar und liegt in der Nähe der Atlantikküste.
Die Forscher sagen, dass die letzten Waldreste dort besonders viele verschiedene Tierarten beherbergen. Gleichzeitig warnen sie aber, dass diese Wälder durch die Nutzung des Landes und durch den Klimawandel immer mehr unter Druck geraten. Genau deshalb könnte der Fund dieser neuen Froschart jetzt wichtig für den Schutz der ganzen Region werden.
