Der Spezialchemie-Konzern Wacker Chemie streicht weltweit mehr als 1.500 Stellen – und das trifft auch Oberösterreich hart. Der große Standort Burghausen liegt direkt an der Grenze zum Innviertel. Laut ORF OÖ pendeln 700 bis 800 Menschen aus dem Innviertel zur Arbeit dorthin.
Besonders betroffen zeigt sich die Nachbargemeinde Hochburg-Ach. Bürgermeister Martin Zimmer (ÖVP) bringt es im Gespräch mit "Heute" auf den Punkt: "Das trifft uns natürlich mehr als andere, wir sind ja gleich die Nachbargemeinde."
Viele Familien seien direkt betroffen. "Es gibt Familien, in denen beide Partner bei Wacker arbeiten", sagt Zimmer. Für die ganze Region sei die Nachricht ein schwerer Schlag. "Das wird die wirtschaftliche Situation bei uns natürlich nicht entschärfen."
Die Gründe für den drastischen Sparkurs: Der Konzern kämpft mit sinkenden Preisen, hohen Energiekosten und massivem Druck aus China – vor allem in den Bereichen Halbleiter- und Solar-Silizium. Nach drei Quartalen steht ein Verlust von 105 Millionen Euro in den Büchern.
"Früher habe es für die Mitarbeiter Gewinnbeteiligungen gegeben. Diese Zeiten sind vorbei", so der Bürgermeister weiter. Wie viele Oberösterreicher ihren Job tatsächlich verlieren, ist derzeit unklar. Zimmer hofft auch auf eine sozial verträgliche Lösung und glaubt, dass zunächst eher Leasing-Mitarbeiter betroffen sind. Die Irritation ist trotzdem groß: "Die Menschen werden vorsichtiger sein und sparen. Das wirkt sich auf das Konsumverhalten aus."
Auch Betriebe im Umfeld spüren die Krise bereits. "Vom Wacker-Sparkurs seien natürlich auch viele Zulieferer und Partnerfirmen betroffen. Das ist natürlich für alle ein massiver Einschnitt", warnt Zimmer. Wie viele Jobs im Innviertel wirklich wegfallen, bleibt offen – die Verunsicherung ist aber längst da.