Kommune statt Kommunismus

Eisbären "besetzen" sowjetische Polarstation

In Russland haben es sich 30 Eisbären in einer verlassenen Forschungsstation aus Sowjetzeiten gemütlich gemacht – ganz ohne Mietvertrag.
Nick Wolfinger
29.09.2025, 07:17
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Ein bitterkaltes Airbnb der etwas anderen Art: In der russischen Arktis haben 30 Eisbären eine alte Polarstation übernommen. Die verwitterte Forschungsbasis auf der Insel Kolyutschin in Tschukotka stammt noch aus Sowjetzeiten – jetzt dient sie als gemütliche WG für die größten Raubtiere des Nordens.

Drohne ermöglichte beeindruckende Aufnahmen

Die beeindruckenden Bilder zeigen: Die Bären haben es sich richtig gemütlich gemacht. Auf den Fensterbrettern liegen sie faul in der Sonne, tapsen neugierig durch die verfallenen Räume oder chillen am Strand direkt vor der Haustür. Ein russischer Youtuber und Reiseblogger Vadim Makhorov hat das tierische Spektakel zufällig festgehalten – aus sicherer Entfernung und mit einer Drohne.

Polarstation steht seit Jahrzehnten leer

Die Station selbst ist seit Jahrzehnten verlassen. Ursprünglich diente sie der Beobachtung von Wetter und Klima – jetzt ist sie eine Wohlfühloase für die vom Klimawandel bedrohten Eisbären. Denn das schmelzende Eis macht die Nahrungssuche immer schwieriger, und so suchen die Tiere öfter das Land auf.

Einzelgänger gründeten Kommune

Kurios dabei ist auch, dass Eisbären eigentlich als Einzelgänger gelten. In größeren Gruppen sind sie nur dann anzutreffen, wenn es das Nahrungsangebot zulässt – etwa in der Nähe der Ruheplätze von Walrossen oder Vogelkolonien. "Ich glaube, die Eisbären sehen diese Häuser als Schutz vor Wind, Regen und anderen Dingen", sagte Makhorov der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch wenn’s lustig aussieht: Der unfreiwillige "Einzug" ist ein Symptom für die dramatischen Veränderungen im arktischen Ökosystem. Wo früher Wissenschaftler den Wind maßen, schnuppern jetzt Bärennasen nach Robben und Müllresten.

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 29.09.2025, 09:30, 29.09.2025, 07:17
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