"Habe klaren Plan"

Eiszeit bei Sturm – Säumel mit nächster Ansage

Der SK Sturm stolpert mit einem 1:3 bei der Austria in eine unruhige Winterpause. Der Druck auf Trainer Jürgen Säumel steigt – er bleibt angriffig.
Sport Heute
14.12.2025, 20:47
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Der SK Sturm geht mit mehr Fragezeichen als Antworten in die Winterpause. Das 1:3 bei der Wiener Austria war sportlich ein Rückschlag, in der Gesamtschau aber vor allem das nächste Symptom eines Klubs, der seit Wochen mit sich selbst beschäftigt ist. Und mittendrin: Trainer Jürgen Säumel, dessen Worte offensiver sind als die letzten Leistungen seines Teams.

Dabei begann der letzte Spieltag vor der Winterpause in Wien aus Grazer Sicht ideal. Arjan Malic brachte den Meister früh in Führung, doch die Stabilität hielt nicht. Noch vor der Pause drehte die Austria das Spiel. Kapitän Stephan Hierländer sprach danach von einem Spiegelbild der letzten Wochen, von kollektivem defensivem Versagen.

Bei Sturm ist seit Wochen Unruhe ein ständiger Begleiter. Ausgerechnet nach dem Derbysieg gegen den GAK war die Fassade des Zusammenhalts endgültig gebröckelt. Säumel nutzte damals ein TV-Interview, um öffentlich über strukturelle Probleme zu sprechen. Vieles passe nicht im Verein, Vertrauen fehle, der Zusammenhalt früherer Jahre sei so nicht mehr vorhanden. Die Kritik war klar adressiert – an Sportchef Michael Parensen.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Parensen konterte medial, kritisierte Zeitpunkt und Stil des Trainers deutlich und stellte klar, dass solche Themen intern zu bleiben hätten. Dass er sich als Sportchef selbstverständlich über mögliche personelle Szenarien informiere, sei Teil seines Jobs. Der Machtkampf war damit offen – und wurde nicht mehr verborgen.

Vor diesem Hintergrund bekamen Säumels Aussagen nach der Niederlage bei der Austria eine neue Ebene: "Es hat einen Umbruch gegeben, daher ist es nicht ganz fair, die Saisonen zu vergleichen. Zum Schluss ist uns jetzt auch aufgrund der Verletzten ein wenig die Luft ausgegangen. Die Ausgangsposition ist eine ordentliche. Wir sind vier Punkte hinter der Spitze, sind im Cup weiter. Ich habe einen ganz klaren Plan."

Wie dieser Plan umgesetzt werden soll, bleibt offen. Sein Austausch mit Präsident Christian Jauk sei gut. Auf die direkte Frage, ob er mit Michael Parensen noch zusammenarbeiten könne, wich Säumel bei Sky vielsagend aus: "Wichtig ist, dass der Verein die richtigen Entscheidungen trifft. Es geht um den Verein, und nur um den Verein. Da werden wir im Frühjahr wieder angreifen."

Präsident Jauk stellte sich dann selbst den Fragen von Sky, sagte: "Ich habe nicht gesagt, dass die beiden nicht miteinander können. Sondern, dass der Zusammenhalt, der uns ausgemacht hat, gerade nicht da ist. Das betrifft alle. Es gibt Entscheidungen zu treffen."

Jauk weiter: "Ich bin ein Mitglied des Vorstands. Das ist Teamarbeit. Wenn es etwas zu vermelden gibt, machen wir das."

Dass die Nebengeräusche längst in der Kabine angekommen sind, machte Kapitän Hierländer deutlich: "Natürlich nerven die Schauplätze, die man sich neben dem Feld aufmacht, die Spieler. Das ist nicht leicht, wegzudiskutieren. Wir müssen uns alle zusammenraufen."

Zur Trainerfrage sagte er: "Ich bin sehr loyal meinen Vorgesetzten gegenüber. Die Kommunikation nach außen muss besser werden. Nach innen kann man sich viel ausrichten. Beide Personen sind mit einem gewissen Knowhow ausgestattet, die den SK Sturm nach vorne bringen können."

Während in Graz diskutiert wird, nutzte die Austria die Gunst der Stunde. Mit dem Sieg schob sich Violett auf Platz fünf und überwintert auf Top-6-Kurs. Wieder einmal dann geliefert, als der Trainer in der Kritik stand. Fischer sprach von einer Gruppe, die zusammenhalte und gerade in solchen Phasen abliefere. Darauf sei er stolz.

Trainer Stephan Helm, zuletzt ebenfalls in der Kritik: "Heute haben wir gesehen: Wir haben eine Mannschaft, die ihre Abläufe sehr genau kennt. Wenn sie das abruft, kann sie jeden schlagen."

Bei Sturm hingegen beginnt nun eine Winterpause, die zur Richtungsentscheidung werden könnte. Sportlich ist noch alles möglich, politisch wirkt die Lage festgefahren. Dass Trainer und Sportchef im Jänner noch beide gemeinsam ins Frühjahr starten, darf nach den jüngsten Aussagen und Ergebnissen angezweifelt werden.

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