Experte wirft Idee in Raum

Elch Emil – Abschiebung oder Wildpark "wenn Platz ist"

Elch "Emil" sorgt weiter für Wirbel: Sollte er nach OÖ wandern, droht ihm die "Abschiebung". Ein Experte wirft nun noch eine Option in den Raum.
Lea Strauch
18.09.2025, 13:05
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"LAUF EMIL, LAUF!" – so reagiert ein Leser im "Heute"-Forum auf den Masterplan der "SOKO Elch": Würde "Emil" den Schritt über die Grenze nach OÖ wagen, soll es den Betäubungspfeil setzen. Das Land will den neuen Liebling der Österreicher in den Böhmerwald nahe der tschechischen Grenze bringen – von dort aus soll er in Richtung einer kleinen Elchpopulation ziehen.

Wildpark als Option

Diesen Betäubungs-Plan sieht auch Verhaltensbiologe und Wildtier-Experte Kurt Kotrschal im Gespräch mit "Heute" relativ gelassen. Bevor man Emil betäubt, müsse aber klar sein, wohin mit ihm. Ist das alles fix und schlüssig – zum Beispiel wenn sich eine Population an seinem Ziel befindet– wäre eine Umsiedlung "vermutlich gar nicht unvernünftig".

Kotrschal weist nämlich auf Risiken hin: Vielleicht findet der Jungtier-Wanderer den Weg nicht selbst zurück, vielleicht wird er auf der Straße angefahren. Weil Emil scheinbar keine Scheu vor dem Menschen hat, "wäre es auch nicht völlig aus der Welt, wenn man ihn in einem Wildpark platzieren würde, wenn es einen Platz gibt".

Optionen dafür? Einerseits der Cumberland Wildpark in Grünau (Bez. Gmunden) – den nennen auch bereits einige der Tiere ihr Zuhause. Weil es dort aber schon einen Elchbullen gibt, dürfte eine Unterbringung wohl nicht möglich sein. Denn: Elche sind eigentlich Einzelgänger. Die Haltung von zwei Männchen könnte auf Dauer zu Konflikten führen.

Auch kein Platz im Mühlviertel

Ein anderer Gedanke wäre der Tierpark Altenfelden (Bez. Rohrbach) – dort sind schon einige große Wildtiere untergebracht. Aber auch in diesem Fall gibt es auf Anfrage eine Absage: "Wir haben zwar einige große Hirsche, aber da kann man nicht einfach einen Elch dazustellen." Außerdem sei keine Anlage frei. Heißt: Emil wird leider kein Mühlviertler.

Ein Warnhinweis an alle Fans darf nicht fehlen: Aus der geringen Scheu können sich sowohl für das Tier als auch die Schaulustigen gefährliche Situationen ergeben: "Wenn sich der Elch belästigt fühlt, könnte er mit den Vorderfüßen ausschlagen", erklärt Kotrschal. "Bei zwei Metern Höhe und einer Masse von einer Tonne kann das natürlich sehr gefährlich werden."

{title && {title} } Lstr, {title && {title} } Akt. 18.09.2025, 13:34, 18.09.2025, 13:05
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