Auch Experten sind dafür

Energy-Drink-Verbot soll für alle unter 14 gelten

Energydrinks sind gerade bei Jugendlichen eine beliebte Koffeinquelle. Experten warnen vor Gesundheitsschäden, begrüßen die neu entflammte Debatte.
Wien Heute
01.08.2025, 22:17
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Immer mehr Marken bringen zuckersüße, koffeinhaltige Energy-Drinks auf den Markt – und immer mehr Jugendliche greifen zu. Bereits in der Vergangenheit entbrannten wiederholt Diskussionen über ein Verbot der Getränke für Teenager, so auch heuer. Diesmal brachte die KPÖ Steiermark den Stein ins Rollen – sehr zur Freude von Medizinern und Diätologen.

Erneut Verbot gefordert

Auf der Website der KPÖ Steiermark ist der Aufruf "Energy-Drinks gehören nicht in Kinderhände" zu lesen – damit geht auch heuer die Diskussion rund um ein Verbot wieder los. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler ist sich sicher: "Für Kinder sind Energy-Drinks grundsätzlich ungeeignet – das ist längst bekannt und wissenschaftlich belegt." Es brauche klare gesetzliche Regeln, um die Gesundheit junger Menschen, speziell jener unter 14 Jahren, zu schützen.

Die Umsetzung dieser Regeln ist Ländersache. Doch auch Bundespolitiker fordern schon seit Langem ein Verbot für Jugendliche. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch startete bereits im vergangenen Jahr eine Petition für ein Verkaufsverbot von Energy-Drinks an unter 18-Jährige – bisher wurden 8.628 Unterschriften gesammelt.

Experten warnen vor Gesundheitsschäden

Erst kürzlich deckte eine Studie auf, dass die Taurinkonzentration in Energydrinks 100- bis 1.000-mal höher sei als in Lebensmitteln, die Taurin natürlicherweise enthalten. Für die Gesundheit kann das schnell bedrohlich werden – Taurin könnte zur Entstehung von Krebsarten wie Leukämie beitragen. Auch der hohe Zucker- und Koffeingehalt gilt als alles andere als gesundheitsförderlich. In anderen Ländern sind solche Drinks deshalb bereits verboten.

Wie der ORF nun berichtet, begrüßen vor allem Expertinnen und Experten das erneute Aufkommen der Diskussion. Die möglichen Gesundheitsschäden seien laut Ines Pamperl, Leiterin des Ärztlichen Dienstes in Graz, einer der Hauptgründe, warum ein Verbot sinnvoll wäre. Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Bluthochdruck seien häufige Folgen, wie Reinhold Kerbl von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde erklärt.

Auch Diät-Experten besorgt

Übergewicht, Zahnprobleme, Nährstoffmangel – all das nennt Diätologin Jane Bergthaler vom LKH Graz im ORF als mögliche Folgen des Energy-Drink-Konsums. Denn nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern auch andere Bereiche des Körpers werden durch den extremen Zucker- und Koffeinkonsum stark belastet. Besonders tückisch sei der süße Geschmack der Drinks – das Koffein ist dadurch kaum wahrnehmbar: "Bei Energy-Drinks wird das Koffein durch den hohen Zuckeranteil und durch Aromen verschleiert", so die Expertin. Ein weiteres Problem: Pamperl: "Sehr viele Influencer werben mit Energydrinks", wie Ines Pamperl weiß. Jugendliche wollen diese oft nachahmen, greifen dann selbst zu den Drinks.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 04.08.2025, 12:38, 01.08.2025, 22:17
Jetzt E-Paper lesen