Die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien hat am Wochenende das dritte illegale Beauty-Studio innerhalb weniger Wochen ausgehoben – wir berichteten. Der Einsatz führte in ein Nagelstudio in Wien-Fünfhaus, wo offenbar ohne jede medizinische Ausbildung Behandlungen mit Botox, Fillern und "Abnehm-Spritzen" angeboten wurden.
Kundinnen wurden verunstaltet statt verschönert – das sorgte für erheblichen Ärger und schlussendlich für das Aus der illegalen Machenschaften. Denn unzufriedene Klientinnen gaben den Behörden den entscheidenden Tipp und ließen die illegale Klinik auffliegen.
Oft sind es aufmerksame Nachbarn oder Kundinnen, die nach dem Eingriff unzufrieden sind, die Alarm schlagen, erklären die Experten der Gruppe Sofortmaßnahmen. Im Müll von Fake-Kliniken finden sich mitunter gebrauchte Spritzen und Medikamentenreste – ein weiteres Alarmsignal.
Gemeinsam mit der Wiener Polizei und dem AMS kontrollierten die Behörden das Studio. Zwei Ukrainerinnen ohne jegliche medizinische Ausbildung wurden ertappt und einvernommen. Für das Studio wurde außerdem illegal Gas angezapft. Es setzte mehrere Anzeigen.
Erst am Donnerstag wurde eine illegale Klinik in Favoriten enttarnt, Anfang Juli eine in Simmering. "Wir sehen hier eine gefährliche Tendenz: Menschen ohne medizinische Qualifikation greifen zu Spritzen und Substanzen, die im schlimmsten Fall zu schweren Gesundheitsschäden führen können", so Einsatzleiter Walter Hillerer im ORF.
Die Eingriffe würden oft ohne Aufklärung und ohne medizinische Standards in Hinterzimmern durchgeführt. Die Stadt Wien warnt aktuell in einer eigenen Kampagne eindringlich vor illegalen Beauty-Eingriffen – und ruft dazu auf, dubiose Angebote sofort zu melden.