Erst verpfiff eine Burgenländerin ihre Komplizen, dann sprengte die Polizei gleich fünf Untergruppen der berüchtigten Bankomat-Bande. Nun bringt der nächste Verdächtige Brisantes zu Tage. Der 27-jährige Somalier Ayanle H. packte vor Ermittlern aus, "Heute" kennt die Details.
Nach einem Tipp war der vorbestrafte Afrikaner vor zwei Wochen in Wien-Favoriten lokalisiert und festgenommen worden. Beim Somalier, der eigentlich in Augsburg lebt, fand man einen Wohnungsschlüssel, der Ermittler direkt in die überstürzt geräumte Wiener Zentrale der Sprengmeister führen sollte. Neben Resten von Zündstoff wurden auch Sturmhauben, Handschuhe, Kabel und Kleidung gefunden, die eindeutig für Sprengungen verwendet wurden oder noch werden sollten.
"Ich kenne die Leute, die die Sprengung machen – es sind Marokkaner aus Holland", verriet der Somalier im Verhör. Über seinen Freund "Ali", den er aus Deutschland kenne, habe er Kontakt zu den Hintermännern hergestellt. Er habe einen "Muskulösen mit Vollbart" und einen "Dürren" in der Wohnung gesehen. "Alle drei – Ali und die Holländer – trugen Arbeitshandschuhe und hantierten mit irgendwelchen Sachen. Es roch stechend, ich bekam kaum Luft", so der Verdächtige.
"Mit Sprengungen oder Bankomat-Coups hat mein Mandant nichts am Hut", meinte indes Star-Verteidiger Nik Rast. Doch Chats mit einem gewissen "John Weet", der sich auf der Flucht befinden soll, belasten den Somalier. Durch seine Aussage könnten die Ermittler bald erneut zuschlagen. "Das war erst der Anfang", hatte auch Bundeskriminalamts-Direktor Andreas Holzer erst kürzlich zu jüngsten Ermittlungserfolgen der Kripo angekündigt.
Seit Jahresbeginn 2025 wurden in Österreich 26 Sprengung von Geldausgabeautomaten verübt. 24 Beschuldigte und neun Verdächtige wurden identifiziert, 14 Personen festgenommen und 12 Hausdurchsuchungen durchgeführt (davon sechs in den Niederlanden). Professionell organisiert sollen die Täter in halb Europa Bankfoyers und Geldautomaten sprengen, anschließend motorisiert flüchten. 16 Roller, 50 Mobiltelefone und 30 Datenträger sowie 400 bis 500 Gramm Sprengstoff, illegale Drogen, Bekleidung mit mutmaßlichem Tatbezug sowie 39.000 Euro Bargeld wurden sichergestellt. Die Unschuldsvermutung gilt.