Ob LGBTQIA+, sex-positiv oder einfach nur auf der Suche nach einem Ort, an dem persönliche Entfaltung ohne Angst möglich ist: Der Index listet die Städte, in denen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht nur toleriert, sondern gefeiert wird. "Sexuelle Freiheit ist ein Gradmesser für gesellschaftliche Offenheit", sagt Brenda Jensen, Head of Data & Research bei Erobella.
"Mit unserem Index wollen wir Orientierung bieten – und Menschen ermutigen, sich für Sichtbarkeit und Selbstbestimmung starkzumachen. Deutschland setzt dabei ein Zeichen: Neben Amsterdam zählen vor allem deutsche Städte zu den liberalsten weltweit. Insbesondere Köln ist ein Leuchtturm sexueller Freiheit", so Jensen weiter.
Platz 1: Amsterdam
Platz 2: San Francisco
Platz 3: Köln
Platz 4: Vancouver
Platz 5: Lissabon
Platz 6: Berlin
Platz 7: Manchester
Platz 8: Hamburg
Platz 9: Wien
Platz 10: Barcelona
Ranking: Die Top 10 des Sexually Liberal City Index 2025.
Die Rangliste wird in diesem Jahr erstmals von Amsterdam (69.9 Punkte) angeführt – im letzten Jahr hatte San Francisco (68.5 Punkte) noch den ersten Platz belegt. Köln (67.4 Punkte) kann seinen dritten Platz aus dem letzten Jahr verteidigen. Die Rheinmetropole kann vor allem mit der – gemessen an ihrer Einwohnerzahl – hohen Anzahl an queeren Events und LGBTIQ-Bars punkten. Auch die Tatsache, dass Sexarbeit hierzulande legal ist, führt zu einem guten Abschneiden deutscher Städte: Berlin erreicht mit 57.4 Punkten Platz 6, Hamburg Platz 8 (55.6 Punkte).
Ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen zeigt deutlich: Europa bleibt vorn, während US-Städte zunehmend abrutschen. Acht europäische Metropolen belegen 2025 Plätze in den Top 10. Die USA hingegen verlieren an Boden: Zwar landet San Francisco erneut auf Platz 2, andere US-Städte fallen jedoch im Ranking zurück. Dies spiegelt die gesellschaftspolitischen Entwicklungen in den USA wider – insbesondere durch die jüngste Wiederwahl von Donald Trump und damit einhergehende gesetzliche Einschränkungen von Schwangerschaftsabbrüchen, LGBTQIA+-Schutz und Sexarbeit. Die russische Metropole Moskau belegt im internationalen Vergleich den letzten Platz.
Bewertet wurden zehn Untersuchungsfelder, die Rückschlüsse auf das sex-positive Leben vor Ort erlauben. Dazu gehören etwa die Zahl von Sexshops, LGBTIQ-Events, Zugang zu Verhütungsmitteln, gesetzliche Regelungen zu Abtreibung und Sexarbeit sowie Diskriminierungsschutz für queere Personen. Alle Werte wurden auf einer Skala von 0 bis 10 standardisiert und zum Gesamtscore zusammengefasst.