Enorme Summen für Externe

Aufgedeckt: ORF zahlt Beratern über 8 Millionen Euro

Aus dem "ORF-Transparenzbericht 2024" gehen nicht nur die Luxus-Gagen der Top-Verdiener hervor – ein weiteres brisantes Detail kommt ans Licht.
Newsdesk Heute
31.03.2025, 11:10

Ö3-Mann Robert Kratky war auch im abgelaufenen Jahr der Top-Verdiener am Küniglberg. Der Radiomoderator, der als freier Dienstnehmer für den ORF tätig ist, kassierte im Jahr 2024 473.000 Euro brutto. Das sind 28.000 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl (451.710 Euro) und Generaldirektor Roland Weißmann (427.000 Euro, alle Zahlen beziehen sich auf Brutto-Gehälter) komplettieren das ORF-Gehaltsstockerl.

Transparenzbericht enthüllt weitere Ausgaben

Beim Blick auf den "ORF-Transparenzbericht 2024", dieser liegt "Heute" vor, zeigen sich aber auch weitere, durchaus bemerkenswerte Ausgaben. Denn obwohl der ORF auf gehöriges Know-How zurückgreifen können müsste, werden mehrere Millionen für externe Beraterverträge ausgegeben.

Laut Gesetz muss der Sender die Kosten für Beraterverträge veröffentlichen, wenn diese Kosten von 50.000 Euro übersteigen. Im Gegensatz zu den Gehaltsangaben sind in dieser Sparte Netto-Beträge angegeben. Die tatsächlichen Kosten ergeben sich durch Addition der Umsatzsteuer. Der Transparenzbericht weist sowohl die Beraterverträge für den ORF als auch gesondert für die ORF-Töchter aus.

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Die Beraterverträge des ORF
Für Beraterverträge muss der ORF insgesamt über vier Millionen Euro (4.427.087 Euro) exklusive Umsatzsteuer aufwenden. Alleine der Punkt "Beratung und Zertifizierung Nachhaltigkeit/ Ökologie" verschlingt rund 125.000 Euro. Externe Unternehmensberatung /Public Relations ließ sich der ORF 2024 166.300 Euro kosten. Für den Punkt "Rechtsberatung- vertretung, Notariat" musste der Sender im abgelaufenen Jahr weit mehr als eine Million Euro berappen, wobei alleine über 944.000 Euro auf "sonstige Beratung[en]" entfallen. Externes Wissen im Bereich "Wirtschaftsprüfung/ Steuerberatung" ließ sich der Küniglberg etwas mehr als 900.000 Euro kosten.
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Die Beraterverträge der ORF-Töchter
Etwas günstiger kommen die ORF-Töchter davon. Für sie weist der Transparenzbericht "nur" rund 3,65 Millionen Euro (3.645.034 Euro) aus. Wenig verwunderlich, nimmt auch hier die Rechtsberatung einen großen Teil – weit mehr als 1,2 Millionen Euro – ein. 18.000 Euro gab man in der Produktion zudem etwa für "Beratung und Analyse Politik" aus. Ein weiterer Kostenpunkt: Rund 370.000 Euro verschlingt hier außerdem der Gegenstand "Strategische Energiebeschaffung", wobei hier zwischen Unternehmensberatung und "sonstiger Beratung" unterschieden wird. Der Transparenzbericht weist hier auch "Unternehmensberatung allgemein" als eigenen Punkt aus: Dies ließen sich die ORF-Töchter mehr als 700.000 Euro kosten.

Addiert man die Gesamtkosten der Beraterverträge, so ergibt sich eine Netto-Summe von über acht Millionen Euro (8.072.121 Euro).

ORF muss sparen

Die Budgetsituation und die Regierung zwingen den ORF zu harten Sparmaßnahmen. So sollen etwa in naher Zukunft 350 Gutverdiener in Frühpension geschickt werden, "Heute" berichtete. Schon in den vergangenen Jahren wurden hier die Kosten um 20 Millionen Euro gesenkt, Posten nicht mehr nachbesetzt und Hunderte abgebaut. Luxuspensionen sollen ebenso schon lange der Vergangenheit angehören.

Ein "Handshake"-Programm soll besagte Mitarbeiter teilweise schon in den kommenden Wochen und Monaten zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Unternehmen bringen – auf längere Sicht sollen so also weitere immense Personalkosten eingespart werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 31.03.2025, 11:34, 31.03.2025, 11:10
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