Exakt 100 Tage ist die Dreier-Koalition am Dienstag (10.6.2025) im Amt. Wie von "Heute" berichtet, ist es mit 21 Mitgliedern die teuerste Regierung aller Zeiten, für die sogar die Regierungsbank im Parlament umgebaut werden musste.
Grünen-Mandatarin Alma Zadić wollte es nun besonders genau wissen und erfragte von den Regierungsparteien Größe und Kosten der politischen Kabinette. Ergebnis: Mit Stichtag 7. April 2025 beschäftigt die "Austro-Ampel" 364 Mitarbeiter.
Für sie fallen monatliche Gesamtkosten in Höhe von 2.793.197,77 Euro an. Die türkis-grüne Vorgängerregierung hatte noch mit 241 Bediensteten in den Kabinetten das Auslangen gefunden. In diese Personalkosten sind freilich noch nicht die Gehälter für Kanzler, Vize, 12 Minister und sieben Staatssekretäre samt ihren Karossen eingerechnet, die die Regierung zu TeuRaZ (teuerste aller Zeiten) machen.
Den größten Pool an Mitarbeitern gibt es im Büro von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Bei ihr arbeiten 35 Personen, im Kabinett von Innenminister Gerhard Karner sind es 29, bei Kanzler Christian Stocker 28. Verkehrsminister Peter Hanke und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer beschäftigen jeweils 25 Personen. Arbeitsministerin Schumann hat einen Stab von 17 Mitarbeitern, für ihre Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig fallen zusätzlich noch einmal 9 an.
„Während bei den Menschen und beim Klimaschutz gekürzt wird, gönnt sich die größte Regierung aller Zeiten auch noch extreme aufgeblähte Kabinette.“Alma ZadićStv. Klubobfrau der Grünen
Grünen-Vize Alma Zadić kritisiert gegenüber "Heute" den "Rekordwert": "Wasser predigen und Wein trinken – während bei den Menschen und beim Klimaschutz schonungslos gekürzt wird, gönnt sich die größte Regierung aller Zeiten auch noch extreme aufgeblähte Kabinette. Das passt einfach nicht zusammen." Das Bundeskanzleramt beschäftige laut Grünen weitere 102 Mitarbeiter allein für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Versprechen von Entbürokratisierung und Effizienz habe sich laut Zadić "nach kurzer Zeit in Luft aufgelöst". Die Grünen fordern mehr Transparenz bei der Ressourcenzuteilung und erwarten sich, dass die Politik mit gutem Beispiel vorangeht: "In Zeiten, in denen die Regierung Sparsamkeit einfordert, wirft das kein gutes Licht auf die Politik. Diese schiefe Optik stärkt auch nicht das Vertrauen in unsere Politik, was dringend notwendig wäre. Ich hoffe daher, die Regierung wird ihren eigenen Ansprüchen gerecht."
Und die Regierung? Verweist auf den FPÖ-Chef. Bei Herbert Kickl seien es als Innenminister 37 gewesen, kritisieren nun ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim. "Unser Versprechen an die Österreicherinnen und Österreicher lautet: Sanieren, reformieren und investieren. Dazu gehört allen voran ein effizienter und verantwortungsvoller Einsatz von Steuergeld in den Ministerien", sagt Neos-General Douglas Hoyos, für dessen skandalgebeutelten Staatssekretär Sepp Schellhorn eine eigene Deregulierungsstelle mit acht zusätzlichen Mitarbeitern geschaffen wird.