Ex-Grünen-Chefin

Glawischnig im TV: "Bitte peitschen Sie mich aus"

100 Tage schwarz-rot-pink – beim großen "Talk im Hangar-7" auf ServusTV rechneten ehemalige Spitzenpolitiker knallhart mit der Regierung ab.
André Wilding
06.06.2025, 12:31
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Österreich steckt in der Krise – trotz 100 Tagen neuer Regierung. Beim "Talk im Hangar-7" kam es am Donnerstagabend zum großen Polit-Abrechnungsabend. Am Tisch: Polit-Veteranen wie Frank Stronach, Eva Glawischnig, HC Strache, Josef Cap und Bernhard Görg.

"Österreich ist wie ein Zug ohne Bremsen"

Der 91-jährige Stronach, einst Gründer der Partei "Team Stronach", zeichnete ein düsteres Bild: "Österreich ist wie ein Zug, der den Hügel hinunterfährt, ohne Bremsen." Besonders die wirtschaftliche Lage bereite ihm Sorgen:

"Wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, dann funktioniert gar nichts." Auch seine eigene Polit-Karriere sieht er heute kritisch: "Ich hätte mehr Gutes für Österreich tun können, wenn ich in der Wirtschaft geblieben wäre."

Brisant: Stronach muss sich derzeit in Kanada wegen schwerwiegender Missbrauchsvorwürfe verantworten. Er selbst spricht von "Giftpfeilen" gegen Reformer.

"Ein ganz schlechter Finanzminister"

Auch die anderen Ex-Politiker nahmen kein Blatt vor den Mund. Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Görg kritisierte die Bürokratie: "Weltmeister darin waren wir immer." Finanzminister Brunner sei zwar sympathisch, aber: "Ein ganz schlechter Finanzminister."

Ex-FPÖ-Chef HC Strache spottete über die Größe der aktuellen Regierung: "Wenn’s ums Sparen geht – bei sich selbst gar nicht." Besonders bei Migration werde nicht gekürzt, dafür bei Familien und Pensionisten. Über ÖVP-General Stocker ätzte er: "Wie ein Lift in der Tiefgarage, der bei Stromausfall nicht vorhanden ist."

"Nicht meine klügste Entscheidung"

Grünen-Urgestein Eva Glawischnig gestand offen: "Ich hätte es im Nachhinein nicht mehr gemacht." Der Klimabonus? "Bitte peitschen Sie mich aus." Und ihr Wechsel zu Novomatic? "Wahrscheinlich nicht meine klügste Entscheidung."

Josef Cap von der SPÖ schließlich beklagte eine "katastrophale Schlagseite" der Politik. Kanzler Nehammer habe Wirtschaft mit Gugelhupf verglichen – "und dann ist genau das Gegenteil passiert". Trotzdem: "Ich bereue nichts. Wir sind ja keine Idioten!"

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