Trotz der gescheiterten Koalitionsverhandlungen bleibt FPÖ-Chef Herbert Kickl im Rennen um die Kanzlerschaft der Favorit der Österreicher.
Das zeigt sich auch in der aktuellen Umfrage von Unique Research für "Heute", denn bei der fiktiven Bundeskanzler-Direktwahl bleibt Herbert Kickl stabil auf dem ersten Platz und kann gegenüber Dezember sogar von 31 auf 33 Prozent zulegen.
Der Freiheitliche liegt damit nicht nur über dem Wert seiner Partei bei der Sonntagsfrage, sondern auch deutlich vor Bundeskanzler Christian Stocker. Der ÖVP-Chef landet mit 26 Prozent auf dem zweiten Platz und konnte seinen Vorgänger Karl Nehammer um einen Prozentpunkt überbieten. Der Abstand zu Kickl beträgt 7 Punkte.
Keinen Zugewinn gibt es hingegen für Vizekanzler Andreas Babler. Der SPÖ-Chef verliert an Boden, rutscht auf den vierten Platz ab und kommt in der Kanzlerfrage nur auf 13 Prozent (vorher 17 Prozent). Babler ist damit auch der einzige Parteichef, der bei der Umfrage einen Verlust einstecken muss.
Überholt wurde der Vizekanzler zudem von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Sie schafft es mit 17 Prozent auf den vierten Platz und verbessert sich im Vergleich zum letzten Mal um einen Prozentpunkt.
Grünen-Chef Werner Kogler kommt auf 8 Prozent (letzter Wert: 7 Prozent) und bleibt auf dem fünften Platz. KPÖ-Chef Tobias Schweiger kann sich zudem um zwei Prozentpunkte verbessern, bleibt mit 3 Prozent aber das Schlusslicht.
Innerhalb der Partei stehen zudem jeweils die Chefs am beliebtesten bei ihrer Wählerschaft. Am meisten Zuspruch in der eigenen Partei gibt es dabei für Herbert Kickl (81 Prozent). Von den Wählern der anderen Parteien gibt es für den Freiheitlichen aber keine Stimmen, ausgenommen der SPÖ-Wähler. 5 Prozent der Roten wollen Kickl als Kanzler.
Bundeskanzler Christian Stocker ist ebenfalls stark bei seinen Unterstützern. 66 Prozent der ÖVP-Wähler würden ihn direkt als Kanzler wählen. 6 Prozent gehen allerdings an Beate Meinl-Reisinger und 7 Prozent an Andreas Babler.
Vizekanzler Babler kommt bei seinen eigenen Wählern in der Kanzlerfrage zudem nicht über die 50-Prozent-Hürde und bleibt auf 44 Prozent sitzen. 8 Prozent der Roten würden ihre Stimme Stocker geben, 10 Prozent sind für Meinl-Reisinger und 7 Prozent für Kogler.
"SPÖ-Chef Andreas Babler schwächelt – selbst in den eigenen Reihen fehlt ihm der Rückhalt", kommentiert Meinungsforscher und Polit-Experte Peter Hajek die Ergebnisse.
Die pinke Außenministerin kommt in ihrer Partei zudem auf 63 Prozent und muss 13 Prozent der Stimmen an den Kanzler und 1 Prozent an Babler abgeben.
Am wenigsten Unterstützung in der eigenen Partei gibt es für Werner Kogler (41 Prozent). Er verliert 10 Prozent an Stocker, 12 Prozent an Babler und 3 Prozent an Meinl-Reisinger.