Neu freigegebene E-Mails und Unterlagen zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein legen bislang unbekannte Verbindungen in die Schweiz offen. Dies berichtet die "NZZ am Sonntag". Die Dokumente deuten auf Genfer Bankkonten, Kontakte ins Zuger Crypto Valley – und auf die mögliche Rekrutierung junger Frauen für Epsteins Sexhandel hin.
In einer E-Mail vom Oktober 2016 bietet eine unbekannte Person Epstein eine "Assistentin aus Zürich" an und erwähnt, es gebe "new ones here in Zurich", also "Neue" in Zürich. Im Umfeld von Epsteins Sexhandel wurde in den USA "Assistentin" häufig als Codewort verwendet. Eine Vertreterin von Opfern in den USA zeigt sich gegenüber der Zeitung wenig überrascht: Epstein habe auch in Europa gezielt Frauen anwerben lassen.
Ob den US-Ermittlungsbehörden das erst vor wenigen Tagen veröffentlichte E-Mail bekannt ist, bleibt unklar. Laut der Zeitung hat das Schweizer Bundesamt für Justiz im Zusammenhang mit Epstein keinerlei Rechtshilfeersuchen aus den USA erhalten.
Zudem verweist die "NZZ am Sonntag" auf einen Anfang November in den USA veröffentlichten Bankbericht. Daraus gehe erstmals hervor, dass Epstein drei Konten bei der HSBC Private Bank in Genf geführt habe.