Games

Er verdient mit Online-Schach über eine halbe Million

Neue Zahlen zu den E-Sport-Preisgeldern im Jahr 2020 zeigen: Diesmal steht kein Vollblut-Gamer an der Spitze, sondern ein Schachweltmeister.

20 Minuten
Teilen
    Schachweltmeister Magnus Carlsen gilt als der beste Spieler am Brett.
    Schachweltmeister Magnus Carlsen gilt als der beste Spieler am Brett.
    imago images/Bildbyran

    Wenn Laien das Wort "E-Sport" in den Sinn kommt, denken die meisten an Shooter-Games und Strategiespiele auf der PlayStation sowie Computer. Doch das kompetitive Gaming hat viele Facetten. Unser Duden beschreibt E-Sport "als im sportlichen Wettbewerb ausgeübtes Spielen am Computer". Darunter gehört also auch Online-Schach. Und dieser ist im letzten Jahr so stark gewachsen wie noch nie.

    Besonders der norwegische Großmeister im Schach, Magnus Carlsen, konnte online weiterhin profitieren. Er nahm regelmäßig an Turnieren teil, die auf Chess24.com organisiert wurden. Insgesamt konnte Carlsen im letzten Jahr 510.587 Dollar einsacken. Im Vergleich zu seinen sonstigen Einnahmen in groß angelegten Schachturnieren mag die Summe schon fast spärlich erscheinen, im Angesicht der Covid-Situation ist diese jedoch ziemlich respektabel.

    Vom Schachweltmeister zum E-Sportler

    Doch Gesprächsstoff bietet momentan nicht das Preisgeld an sich. Magnus Carlsen ist laut einer Statistik des Wettanbieters Unikrn der bestverdienende E-Sportler. Das heißt konkret: Im letzten Jahr konnte der 30-Jährige mit seinem Gewinn internationale Teams aus bisherigen Listenführern in "League of Legends", "Counter-Strike" und "Dota 2" überbieten.

    Das hat verschiedene Gründe. Durch die Pandemie erlebte der Online-Schach einen regelrechten Boom. Bekannte Profis wie Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura konnten ihre Turniere und Partien nicht mehr in naher Zweisamkeit ausführen.

    Daher wechselten die Spieler und alle ihre Sponsoren auf Plattformen wie Chess24.com und Chess.com. Die Schachprofis spielten unter anderem auch mit beliebten Streamern auf Twitch, was den Hype nochmals stärker entfachte und auch viele neue Leute zum Brettspiel brachte.

    Weniger Preisgeld im Jahr 2020

    Ein weiterer Grund ist die Stagnation des Preisgeldes im E-Sport letztes Jahr. Aus der Top-50-Liste der Meistverdienenden sind vier davon Schachspieler. Die klassischen Titel waren natürlich auch vertreten, jedoch wurde der Großteil der Turniere aufgrund Covid online gespielt. Laut der Statistik führte das gesamt zu 80 Prozent geringeren Preisgeldern im Vergleich zu 2019.

    Während die besten 50 E-Sportler im Jahr 2019 noch 55 Millionen Dollar einnahmen, waren es letztes Jahr nur noch 11 Millionen. Der Großteil der fehlenden Preisgelder machte "Fortnite" aus, da die Weltmeisterschaft zum Battle-Royale-Spiel komplett abgesagt wurde. Den größten Batzen brachte letztes Jahr überraschend der Taktik-Shooter "Counter-Strike: Global Offensive".

      "Fortnite"-Fans sind hohe Preisgelder gewöhnt, doch Entwickler Epic Games kündigte ganz andere Zahlen für die kommenden Turniere an.
      "Fortnite"-Fans sind hohe Preisgelder gewöhnt, doch Entwickler Epic Games kündigte ganz andere Zahlen für die kommenden Turniere an.
      Epic Games
      ;