Mordprozess in Wr. Neustadt

"Erbschleicher" soll mit Hammer Frau erschlagen haben

In blauem Anzug, weißem Hemd und Krawatte erschien ein 28-Jähriger vor Gericht: Er soll eine 81-Jährige in Baden brutal ermordet haben.
Erich Wessely
18.11.2025, 11:02
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Anfang des Jahres machten Beamte in Baden einen grausigen Fund: Im Februar wurde in einer Wohnung eines Mehrparteienhauses die Leiche der 81-jährigen Margit G. gefunden. Die Frau wies schwere Kopfverletzungen auf. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte das Opfer "durch mindestens 17 wuchtige Schläge gegen den Schädel mit einem hammerähnlichen Gegenstand getötet haben". Tatwerkzeug soll ein Schlosserhammer gewesen sein.

Nachbarn beschrieben die frühere Friseurin als "fit, gepflegt und stets elegant gekleidet". Die Ermittlungen gestalteten sich zunächst schwierig, die Polizei suchte die Umgebung ab, konnte jedoch keine verdächtigen Gegenstände sicherstellen.

Festnahme am 12. März

Dann der Durchbruch: Nach akribischen Ermittlungen nahmen am 12. März Beamte einen 28-jährigen Mann an seiner Wohnadresse in Baden fest. Eine an der Leiche gefundene DNA-Spur soll dem Verdächtigen zugeordnet worden sein. Heute, Dienstag, 18. November, steht der Rumäne deshalb in einem auf zwei Tage angesetzten Mordprozess in Wr. Neustadt vor Gericht.

"Ich sitze unschuldig im Gefängnis"

"Ich sitze unschuldig im Gefängnis. Dass ich eine Person, die ich sehr geliebt habe, ermordet haben soll, ist unbeschreiblich", bekannte sich der Angeklagte, der gut aussehende Angeklagte, der im blauen Anzug, weißem Hemd und Krawatte vor Gericht erschien, unschuldig.

Der Verteidiger des Beschuldigten, Rudolf Mayer, sprach zuletzt im "Heute"-Gespräch von Unklarheiten im Zusammenhang mit den Ermittlungen. Die Verstorbene sei für seinen Mandanten eine Art "Leihoma" gewesen. Zudem könne DNA auch übertragen werden, so Mayer. Auch beim Prozess sprach der Anwalt, der mit Nikolaus Rast verteidigt, von Indizien, aber keinen Beweisen gegen seinen Mandanten.

Zum Zeitpunkt der Tat soll der Verdächtige laut Anwalt telefoniert und gechattet haben. Seine Mutter habe die 81-Jährige am Nachmittag des betreffenden Tages noch besucht.

Motiv Rache?

Bezüglich eines möglichen Motivs führt die Staatsanwaltschaft an, der Mann könnte aus Rache gehandelt haben, weil er nicht im Testament berücksichtigt wurde. Im Prozess sprach die Staatsanwaltschaft von einem "Erbschleicher".

Für die Verteidigung ergibt diese Annahme jedoch keinen Sinn. Sein Mandant sei unbescholten, bis zuletzt immer berufstätig gewesen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Der Prozess ist für zwei Tage angesetzt, nächste Woche soll es ein Urteil geben.

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