Erfrischendes Angebot

Vier Tage Leopoldimarkt: Laut, lustig und neu gedacht

In Klosterneuburg füllten sich Rathausplatz, Babenbergerhalle und Binderstadl vier Tage lang mit Fahrgeschäften, Marktständen und tausenden Besuchern.
Victoria Carina  Frühwirth
18.11.2025, 07:45
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Das Angebot reichte von 13. bis 16. November von traditionellen Schmankerln wie Langos und Kaiserschmarr´n über spektakuläre Kettenkarusselle bis hin zu Charity-Projekten. In der Babenbergerhalle beim Klosterneuburger Rathaus präsentierten lokale Winzer erstmals ihre diesjährigen Jungweine.

Programm für jeden Geschmack

Wie jedes Jahr mischte sich am Leopoldimarkt Brauchtum mit modernem Vergnügen. Rund um den Rathaus- und Stiftsplatz warteten Spiegelkabinett, Kinderkarusselle und Dosenwerf-Spiele auf die geschätzt 40.000 Besucher, die sich bei frischen vier Grad Celsius durch enge Gänge tummelten. Diesmal neu: das neue Karussell "Skyflyer" stand am üblichen Platz von "Tagada", welches einen Platz weiter um 90 Grad gedreht hunderte Jugendliche anlockte.

"Wir schauen, dass wir jedes Jahr mindestens eine neue Attraktion haben für unsere Besucher", erzählt Bürgermeister Christoph Kaufmann (VP) im "Heute"-Gespräch. "Ich habe den neuen 'Skyflyer' natürlich auch ausprobiert, mit dem man eine tolle Aussicht über die schöne Stadt bekommt. Die Resonanz zum Fahrgeschäft war super! Wirklich eine Bereicherung für den Leopoldimarkt. Die Stimmung war toll, das Wetter gut, im Ganzen war das Fest mit 40.000 Besuchern wieder ein voller Erfolg."

Neben süßen und pikanten Leckerbissen fand wie gewohnt der Handwerks- und Geschenkmarkt statt mit Fußballtrikots und Spielzeugen für Kinder. Dazu Punschhütten mit Apfel-, Mandarinen- oder Beerenpunsch. Wem kalt wurde, konnte sich in der Babenbergerhalle aufwärmen. Bei Live-Musik konnten Gäste sich durch verschiedene Weingüter durchprobieren, die Stand an Stand ihre geschätzten Wein-Klassiker vertrieben.

Bio-Winzer zufrieden: "100 Flaschen an einem Tag verkauft"

Unter den Ausstellern in der Babenbergerhalle war auch Bio-Winzer Paul Meißner (28), der hauptberuflich als Bio-Lehrer im Klosterneuburger Gymnasium arbeitet. Für ihn und den Familienbetrieb unter seinen Eltern war das Leopoldifest ein voller Erfolg, schildert er im "Heute"-Gespräch: "Besonders Samstag ging sehr gut, da haben wir zirka hundert Flaschen Wein verkauft."

In Klosterneuburg haben die Winzer sich geeinigt, kollektiv den Jungwein gemeinsam beim Leopoldimarkt vorzustellen. So war es auch heuer, der Renner war Meißners heuriger Bouvier-Jungwein. Österreichweit werden davon nur einige hundert Hektar angebaut werden. Meißner: "Wir merken, dass unsere Heurigen-Gäste den fruchtigen, mittelkräftigen Bouvier mit 11 Prozent Alkohol vor Sorten mit 13,5 Prozent wählen. Davon kann man auch mehr trinken."

Mit der diesjährigen Weinsaison zeigt der Nachwuchs-Winzer sich äußerst zufrieden: "Bis zum regnerischen September hätte ich gesagt, 2025 wird ein Jahrhundert-Jahrgang!" Säure und Süße seien dieses Jahr ausgesprochen gut geworden, nur der Regen hätte sie das volle Potenzial der Trauben gekostet.

Pfadfindergruppe sammelte für 13-Jährigen

Wem Babenbergerhalle oder Fahrgeschäfte zu laut waren, konnte einige Meter weiter den warmen Punsch der Pfadfindergruppe Klosterneuburg 1 genießen. Ihr Stand befindet sich jedes Jahr zwischen dem bekannten Stift Klosterneuburg und dem "Binderstadl", in dem Kinder auf dem 1.000-Eimer-Fass "Fasslrutschen" und sich dabei etwas wünschen können.

Seit über 40 Jahren verkaufen die Klosterneuburger Pfadis hier ihren Punsch.
Pfadfinder Klosterneuburg 1 (2018)

Der Punschstand wurde von der Stufe "Ranger und Rover" der Pfadfinder betreut, also der Altersstufe der 16- bis 20-Jährigen. Vier Tage lang schenkten sie ehrenamtlich Punsch, Glühwein, Tee und Apfel- wie Orangenpunsch aus. Dazu gab es Spiralerdäpfel, Kuchen und eine breite Auswahl belegter Aufstrichbrote.

Ehrenamtliche sammeln Spenden für verletztes Kind

Der gesamte Einsatz erfolgte für einen guten Zweck: Die Pfadfinder spendeten heuer den kompletten Gewinn an eine Familie aus der Region, deren 13-jähriger Sohn im Februar 2025 bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde und seither langfristige Physio- und Ergotherapien benötigt. Am Sonntag ziehen die Jugendlichen und ihre Pfadfinderleiter im "Heute"-Gespräch Bilanz: "Wir haben rund 3.500 Tassen an Tee, Glühwein und Punsch verkauft heuer, also ein voller Erfolg!" Auch 60 Kilogramm Erdäpfel wurden zu Curly Fries verarbeitet. Den Glühwein bezog die Gruppe lokal - von der Pfadfinderleiterin Hannah Doschek, deren Familie das Weingut Ubl-Doschek führt.

Pfadfinderleiterin Christine Bitzinger erzählt: "Seit 40 Jahren organisiert die Pfadfindergruppe jährlich Spendenprojekte. Uns rührt, dass unsere Jugendlichen in einem ehrenamtlichen Verein noch doppelt ehrenamtlich sind - und Geld sammeln, nicht für sich selbst, sondern für eine Familie in Not. Das macht uns unglaublich stolz."

{title && {title} } VF, {title && {title} } Akt. 18.11.2025, 10:28, 18.11.2025, 07:45
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