In einem Versteck des im Fall Maddie McCann mordverdächtigen Christian Brückner soll die Polizei verstörendes Material gefunden haben, das den Tod des seit 18 Jahren vermissten Mädchens beweise. Aufnahme einiger dieser Beweisstücke hat der britische Sender Channel 4 am Mittwochabend in einer Sendung veröffentlicht.
Laut der "Sun" handelt es sich um Fotos, Festplatten und weitere Artikel, die bei einer Polizeifahndung in einer stillgelegten Kistenfabrik in Sachsen-Anhalt entdeckt wurden. Brückner hatte die Kistenfabrik ein Jahr nach Madeleines Verschwinden für 20.000 Pfund gekauft.
Dabei seien Kinderkleidung und Spielzeug gefunden worden, aber auch Masken, Chemikalien und Waffen. Außerdem wurde eine Festplatte mit Bildern gefunden, die die deutschen Ermittler weiterhin geheim halten und die vermutlich Aufschluss darüber geben, warum sie davon überzeugt sind, dass das vermisste Kind tot ist.
Madeleine McCanns Leiche wurde allerdings nie gefunden, Christian Brückner auch nicht angeklagt. Dennoch sind sich die deutsche Staatsanwaltschaft und BKA sicher, dass das Mädchen nicht mehr lebt und dass der vorbestrafte Deutsche der Hauptverdächtige ist.
In einem Grab, in dem Brückner seinen verstorbenen Hund verscharrte, sollen die Ermittler eine Brieftasche mit sechs USB-Sticks und zwei Speicherkarten gefunden haben. Auf den Datenträgern waren einige Texte Brückners zu lesen, die von seiner Besessenheit mit Kindern zeugen sollen. Der 47-jährige Deutsche beschreibt laut der "Sun" seine Fantasie, wie er eine Mutter und ihre Tochter vor einem Kindergarten unter Drogen setzt und ein vierjähriges blondes Mädchen sexuell misshandelt.
Aufzeichnungen von Skype-Chats mit Pädophilen, in denen einer erzählte, er wolle "etwas Kleines einfangen und es tagelang benutzen", sollen auch dabei gewesen sein. Die Polizei fand außerdem einen Koffer mit Bildern von vier- und fünfjährigen Mädchen. Weiter seien mehr als 75 Badeanzüge in Kindergröße sowie Spielzeug und kleine Fahrräder beschlagnahmt worden.
Laut der "Sun" sollen sich im Kofferraum eines Jaguars, der mutmaßlich Christian Brückner gehört haben soll, Fläschchen mit betäubenden Substanzen wie Chloroform oder Äther befunden haben. Ein Foto dieser Behälter soll als Beleg dafür dienen. Was genau mit den Chemikalien geschah, ist bislang nicht bekannt. Berichten zufolge seien sie entsorgt worden, ohne zuvor analysiert worden zu sein.
Bei der Durchsuchung im Jahr 2016 sei weiter ein Metallkoffer entdeckt worden, der eine Liste mit Telefonnummern und ein Adressbuch enthielt.
Christian Brückner sitzt eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer US-Amerikanerin in Portugal bis September ab, danach dürfte er freigelassen werden. Sein Anwalt, Friedrich Fülscher, wollte gegenüber der "Bild"-Zeitung die "unseriöse Berichterstattung" der "Sun" nicht kommentieren.