Am Mittwochnachmittag (1. Oktober) erhielt ein 90-jähriger Grazer einen Anruf, der ihn um seine Ersparnisse brachte. Ein angeblicher Polizist erzählte, ein naher Verwandter sei in einen tödlichen Unfall verwickelt. Um eine Verhaftung abzuwenden, müsse sofort eine hohe Kaution bezahlt werden.
Unter massivem Druck übergab der Senior kurz darauf Bargeld und Wertsachen an einen Komplizen. Erst danach stellte sich heraus: Alles war frei erfunden. Die Täter machten Beute im Wert von über 30.000 Euro – ein Schock für das Opfer.
Das Landeskriminalamt Steiermark hat die Fahndung aufgenommen. Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt. Gesucht wird nach einem bislang unbekannten Täterduo, das den perfiden Trick nutzte, um den Senior auszunehmen. Klar ist: Die Masche wird gezielt gegen ältere Menschen eingesetzt – mit Panik, Lügen und enormem Druck.
Immer wieder schlagen Banden in Österreich mit dieser Methode zu. Gerade Senioren werden Opfer, weil die Täter mit dramatischen Notlügen über angebliche Unfälle Vertrauen erschleichen.
Die Kriminalprävention warnt eindringlich: Echte Beamte fordern niemals telefonisch Bargeld oder Kautionen. Wer unter Druck gesetzt wird, soll sofort auflegen und die Notrufnummer 133 wählen. Dort könne man sofort überprüfen, ob es den angeblichen Polizisten überhaupt gibt.
Auch Angehörige und Bankangestellte werden gebeten, ältere Menschen zu sensibilisieren. Je mehr über diese Betrugsmasche gesprochen wird, desto geringer ist die Gefahr, dass Täter erneut Erfolg haben.