Eine 66-jährige Frau aus Innsbruck ist am 27. August Opfer einer besonders dreisten Betrugsmasche geworden. In der Nacht erhielt sie eine SMS, die auf den ersten Blick offiziell wirkte. Darin stand, ihre FinanzOnline-ID würde bald ablaufen, sie müsse den Zugang sofort verlängern. Über einen Link gelangte sie auf eine täuschend echt aussehende Seite und gab dort ihre IBAN ein. Damit war der erste Schritt des Betrugs bereits gelungen.
Die Frau glaubte, damit alles geregelt zu haben. Doch nur wenige Stunden später meldete sich telefonisch eine unbekannte Frau. Mit ruhiger Stimme und angeblicher Hilfsbereitschaft baute sie Vertrauen auf, gleichzeitig machte sie Druck. Das Opfer wurde so verunsichert, dass es ihr erlaubte, Fernzugriff auf den eigenen Computer zu nehmen.
Vor den Augen der Pensionistin wurden daraufhin Transaktionen gestartet. Unter Anleitung der Anruferin bestätigte sie mehrere Überweisungen – im Glauben, ein technisches Problem zu beheben. In Wirklichkeit gab sie den Tätern grünes Licht, ihr Erspartes zu verschieben.
Als die Innsbruckerin den Betrug schließlich bemerkte, war es zu spät. Ein Teil der Summen konnte von der Bank zwar noch rechtzeitig gestoppt werden. Doch am Ende blieb ein Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich, rund 10.000 Euro waren verloren. Für die Frau ein schwerer finanzieller Schlag und ein traumatisches Erlebnis.
Die Polizei in Tirol hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie warnt eindringlich vor dieser Kombination aus SMS und Telefonanrufen. Besonders gefährlich sei, dass die Täter ihre Opfer gleich auf zwei Ebenen attackieren: erst über eine offizielle wirkende Nachricht, dann durch geschickte Manipulation am Telefon.
Der Fall aus Innsbruck zeigt, wie schnell ein vermeintlich harmloser Klick existenzielle Folgen haben kann. Die Ermittler appellieren daher, bei solchen Nachrichten besonders vorsichtig zu sein und niemals persönliche Daten oder Zugriffe preiszugeben.