Mit nur sechs Jahren carvt sich Luca Stocker in die Herzen eines ganzen Landes. Der kleine Kärntner mit den blitzsauberen Schwüngen und dem unerschütterlichen Ehrgeiz wird über Nacht zum Internet-Hit – gefilmt von seinem Vater und Trainer Roland Stocker. Mehr als eine Million Menschen sehen den Clip, in dem der Bub scheinbar mühelos durch den Schnee gleitet. Ski-Österreich ist begeistert.
"Heute" begleitet das Supertalent von Beginn an – vom ersten viralen Auftritt bis zur Rückkehr nach einer schweren Verletzung. Denn nicht alles lief reibungslos.
Am Montag stand er erstmals wieder im Rampenlicht – bei ServusTV, in einer Diskussionsrunde über junge Sporttalente. An seiner Seite: Papa Roland, der ihn bisher bewusst vom großen Trubel fernhielt.
"Viele Leute haben mir auf Social Media geschrieben, also zumindest meinem Papa, denn sie waren alle begeistert von mir – und dann hat Atomic auch schon angefragt, ob ich einen Sponsorenvertrag haben möchte", erinnert sich Luca an seine Anfänge.
Neben Luca saßen Größen wie Tennis-Startrainer Günter Bresnik, Skisprung-Legende Toni Innauer und Bayern-Sportdirektor Christoph Freund. Stocker trat sympathisch, ruhig und zurückhaltend auf. Den Stempel "Wunderkind" lehnen Vater und Sohn ab.
Der Hype überrollt die Familie damals. "Wir waren alle überrascht, was da dann alles auf Social Media passiert ist. Wir waren zu dieser Zeit auch noch nicht so weit, mit einem Video mit über eine Million Likes umzugehen", sagt Vater Roland heute.
2019 wird der kleine Luca liebevoll als "Mini-Hirscher" bezeichnet – weil er seinem Idol Marcel Hirscher nacheifert und dessen Fahrstil verblüffend ähnelt. Doch wenig später reißt ihn ein Beinbruch aus der Bahn. Monatelang kann er keinen Ski anziehen. "Es flossen viele Tränen", erinnert sich Papa Roland im "Heute"-Talk. "Mit Skifahren hatte das zunächst nichts mehr zu tun", beschrieb er die Rückkehr auf die Piste.
Doch Luca kämpft sich zurück. Geduldig, zielstrebig, mit der Unterstützung seiner Freunde und Familie. "Die Kinder haben ihn wieder aufgebaut", sagt der Vater. Bald fährt er wieder allen davon, holt Stockerlplätze bei den Kärntner Meisterschaften, qualifiziert sich als einziger seines Jahrgangs für die österreichische Meisterschaft in Kitzbühel – trotz seines noch schmalen 42-Kilo-Körpers.
Heute ist Luca 14 Jahre alt und drückt die Schulbank in der Ski-Tourismusschule in Bad Hofgastein. Der Schritt passt zu seinem großen Ziel: eine Karriere im Weltcup. Roland Stocker betonte einmal mehr, dass die Freude am Sport für die Familie an erster Stelle steht.