Jetzt ist es offiziell: Spanien wird beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien nur dann antreten, wenn Israel ausgeschlossen wird. Das bestätigte "RTVE"-Chef José Pablo López am Sonntag via X nach einer Sitzung des Sendergremiums. Mit zehn Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung sprach sich die Mehrheit für den Rückzug aus.
Spanien ist damit das erste Big-5-Land, das einen klaren ESC-Boykott angekündigt hat. Bereits zuvor hatten Irland und die Niederlande erklärt, nur ohne Israel antreten zu wollen. "RTVE" gilt seit dem Finale in Basel als einer der schärfsten Kritiker der israelischen Teilnahme. Kulturminister Ernest Urtasun unterstützte den Schritt und sammelte mit einer Petition binnen 24 Stunden mehr als 30.000 Unterschriften.
Die Entscheidung erhöht den Druck auf die EBU, die im Dezember über die Zukunft Israels im Wettbewerb entscheidet. Ausgerechnet Spanien zählt zu den Ländern mit den höchsten ESC-Quoten und einer der leidenschaftlichsten Fan-Communities Europas.
Der israelische Sender "KAN" reagierte unbeeindruckt: "Der ESC darf nicht zu einem politischen Event gemacht werden."
Fest steht: Das Benidorm Fest 2026 (Vorentscheid für den ESC) findet wie geplant statt. Ob der Sieger anschließend nach Wien fährt, ist nun fraglich. Neben Spanien, Irland und den Niederlanden drohen auch Slowenien, Belgien, Island und Portugal mit einem Rückzug.
