Nicht therapierbar

Ex vergiftet! Neue Eislady "gefährliche Serientäterin"

Eine Mutter (31) soll einen Bauern vergiftet, aufgeschlitzt, dann einen Mordversuch angehängt haben. Laut Gutachten gehe von ihr "große Gefahr" aus.

Christian Tomsits
Ex vergiftet! Neue Eislady "gefährliche Serientäterin"
Die Verdächtige aus Aderklaa (NÖ) muss sich wegen versuchten Mordes verantworten. Aus der Haft versuchte sie ihre Tochter zum Lügen anzustiften.
privat/zVg

Es wird eng für Bernadette H. aus Aderklaa (NÖ). Die mordverdächtige Zuckerbäckerin (es gilt die Unschuldsvermutung), die sich selbst "Eislady" nennt, wird von einem Gerichtsgutachten durch den renommierten Psychiater Peter Hofmann schwerst belastet. Der 31-jährigen Niederösterreicherin – die ihre eigene Tochter (11) aus dem Häf’n per Brief zum Lügen aufforderte ("du bist eine Mafia-Tochter, halte alles versteckt und geheim") – werden mehrere perfide Straftaten zur Last gelegt. Diese kosteten den 41-jährigen Bauern Andreas F. zuerst das Augenlicht und dann fast das Leben.

Im Sommer 2022 soll die Verdächtige ihrem damaligen Freund, der sie auf ihren Wunsch im Testament als Alleinerbin einsetzen ließ, mit einem "Spezialgetränk" vergiftet haben. "Trink das, dann mach’ ich alles für Dich", hatte sie ihn auf einer Cocktail-Party dazu überredet, eine mit lebensgefährlichem Methanol versetze Bowle zu kippen. Der Landwirt trank und landete im Koma. Als er nach fünf Tagen aufwachte, war er fast vollständig erblindet.

Doch damit nicht genug: Anfang November desselben Jahres musste der 41-Jährige mit einem aufgeschlitzten Handgelenk ins Spital gebracht werden. Die junge Mutter gab an, den Schwerverletzten morgens aufgefunden zu haben und unterstellte ihm Selbstmordabsichten. Doch der Bauer erinnert sich nur daran, nach dem Verzehr von selbst gebackenen Muffins seiner (Ex-)Freundin plötzlich ein Blackout erlitten zu haben.

Am 17. Mai 2023 nahm der unglaubliche Krimi völlig unvorstellbare Dimensionen an: Wie die damals zehnjährige Tochter der 31-Jährigen am Polizeinotruf mitteilte, soll ihre Mutter vom blinden (!) 41-Jährigen niedergestochen worden sein, bis die Klinge abbrach. Er habe ihr anschließend auch noch einen Schraubenzieher in den Rücken gerammt.

Andreas F. wurde verhaftet und schmorte zwei Monate lang in Untersuchungshaft. Top-Anwalt und Hobby-Gewichtheber Arthur Machac holte seinen Mandanten in einem juristischen Kraftakt raus, da er die Version der Frau als nicht glaubhaft bekämpfte. Viel wahrscheinlicher gilt seither, dass sich das vermeintliche Opfer selbst Blut abgezapft, es in ihrer Wohnung verteilt habe und sich anschließend selbst verletzt haben soll. "Diese kriminelle Energie ist unglaublich", staunte der Anwalt. Und das nun vorliegende zweite Gerichtsgutachten zum Fall bestätigt das im Grunde genommen.

Es ist nun klar, warum uns die Verdächtige mehr Lügen präsentiert hat als es Atome im Universum gibt
Arthur Machac
Opferanwalt

Das steht im Gutachten:

Die 31-Jährige wird als "narzisstisch-gestörte Serientäterin" bezeichnet, von der auch weiterhin "große Gefahr" ausgehe. Die Verdächtige sei zu den Tatzeitpunkten jeweils zurechnungsfähig gewesen, zeigt aber keine Krankheitseinsicht und wäre daher "nicht behandelbar". Ihre "notorischen Lügen" würden demnach "geradezu bizarre Dimensionen in der Ausgestaltung" annehmen. Eine Einweisung in eine Anstalt wird als unvermeidbar angesehen.

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    Die 31-Jährige sitzt in Korneuburg in U-Haft.
    Die 31-Jährige sitzt in Korneuburg in U-Haft.
    privat

    Für Opferanwalt Arthur Machac ist somit einmal mehr klar, "warum uns die Verdächtige mehr Lügen präsentiert hat, als es Atome im Universum gibt." Das erblindete Opfer fordert: "Ich hoffe, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen wird. Sie hat mein Leben zerstört." Momentan wird an einer Anklage gegen die Verdächtige gearbeitet, ein Prozesstermin am Landesgericht Korneuburg steht noch nicht fest. Die Unschuldsvermutung gilt.

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