Coronavirus

Experte: Das müssen wir tun, um 4. Welle zu verhindern

Impf-Experte Herwig Kollaritsch warnt davor, die Fehler aus dem Sommer zu wiederholen. Von kostenpflichtigen Tests hält er nichts.

Heute Redaktion
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Herwig Kollaritsch
Herwig Kollaritsch
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Zwar befinden sich die Corona-Zahlen derzeit auf einem niedrigen und stabilen Niveau, dennoch warnen Epidemiologen und Virologen vor zu viel Sorglosigkeit. Zum einen breitet sich die Delta-Variante in der EU weiter aus, zum anderen sollten bereits nun im Sommer die Vorbereitungen für den Herbst getroffen werden.

Nowotny: "Bauchweh" bei Großevents

Top-Virologe Norbert Nowotny warnte angesichts der Mutation im Interview mit Puls 24 vor einigen Öffnungsschritten. Laut seinen Aussagen sollte die Regierung diese nochmal überdenken. Vor allem bei Großevents bekomme er "Bauchweh".

Jetzt mahnt auch Experte Herwig Kollaritsch vom Österreichischen Impfgremium: "Wir dürfen nicht denselben Fehler wie voriges Jahr machen, nämlich den Sommer verschlafen", erklärte er im Interview mit dem "Standard". "Wir könnten im Herbst eine Welle bekommen, die uns im täglichen Leben nachhaltig behindert", betont er.

Dritten Stich planen

Der Rückgang der Infektionszahlen sei großteils auf saisonale Effekte zurückzuführen. Bis Ende August sollten alle Impfwilligen durchgeimpft sein. Denn langsam, aber sicher werde "der nächste Schritt dringender", so der Experte, denn die Impfungen müssen auch aufgefrischt werden.

Mit jetzigem Stand sollte dies nach neun Monaten erfolgen. Wenn die ersten Stiche im Dezember 2020 gesetzt wurden, müssen die Auffrischungsimpfungen im September bzw. Oktober starten. "Es wird ein Problem, wenn die Gültigkeit des Impfzertifikats mit einem Stichtag aussetzt", sagt Kollaritsch. Der schlimmste Fall wäre, dann plötzlich wieder ständig testen zu müssen: "Da muss ein Zeitraum für das Management der Auffrischungen geschaffen werden."

"Keine Alternative zum Testprogramm"

Zudem wird das Testangebot über den Sommer reduziert. Der Epidemiologe Gerald Gartlehner hält ein Aus der Teststraßen für sehr gefährlich, wie er im "Ö1-Mittagsjournal" betont, "weil wir nicht wissen, was mit der Delta-Variante im Herbst auf uns zukommt."

Kollaritsch spricht sich klar gegen kostenpflichtige Tests aus. Auch er betont mit Blick auf die Delta-Variante, dass es "keine vernünftige Alternative gebe, als das Testprogramm beizubehalten". Alles andere würde nur die Fronten verhärten und Impfgegner nicht dazu bringen, ihre Meinung zu ändern. Es sollte für alle die Möglichkeit geben, sich testen zu lassen.

"Es gibt Leute, die impfunwillig sind, weil sie es nicht wollen oder weil sie zu faul sind, hinzugehen", sagt Kollaritsch, und Erstgenannte könnten auch durch kostenpflichtige Tests nicht motiviert werden. Die Letztgenannten seien aber eine eher kleine Gruppe, "die motivierbar sein dürfte".

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