Rund 500 Stunden hatte der Dezember bis Sonntagabend – davon schien an gerade einmal sieben Stunden zumindest in Teilen von Wien die Sonne. Damit ist die Stadt auf dem guten Weg, den Grau-Rekord von 1903 zu brechen. Damals, vor 122 Jahren, zählten die Meteorologen den ganzen Dezember über insgesamt neun Sonnenstunden.
Auch in anderen Landeshauptstädten zeigt sich ein ähnlich deprimierendes Bild: In Eisenstadt und in Klagenfurt kam man auch erst auf sieben Sonnenstunden. In Linz zeigte sich die gelbe Scheibe überhaupt nur für eine Stunde im ganzen Dezember. "In diesen Landeshauptstädten ist ein rekord-trüber Dezember mittlerweile realistisch", erklärt UBIMET-Meteorologe Michele Salmi "nur ein sehr unwahrscheinliches, extrem sonniges Jahresende würde noch etwas ändern."
Die Sonnenhauptstadt ist bisher Innsbruck mit 76 Stunden Sonnenschein, gefolgt von Salzburg mit 45 und Graz mit 44 Sonnenstunden.
"Derzeit herrscht eine Inversionswetterlage. Ab dem Heiligen Abend setzt sich eine zunehmend kalte Ostströmung durch. Gleichzeitig sorgt ein Italientief vor allem im Süden und Osten für Niederschlagschancen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei im Laufe des 24. Dezember von anfangs etwa 400 Metern bis in tiefe Lagen ab."
Heißt: Weiße Weihnachten sind auch im Raum Wien durchaus möglich!
Und auch die Hoffnung auf Sonnenschein lebt, wie "Heute" von Salmi am vierten Adventsonntag erfragte: "Der Christtag und der Stefanitag verlaufen nach derzeitigem Stand meist trocken. Nur im Süden und anfangs auch im Osten kann es bei bedecktem Himmel zeitweise noch schneien. Im Westen überwiegt hingegen an den beiden Tagen dank föhniger Verhältnisse der Sonnenschein, nur der Hochnebel könnte den Niederungen einen Strich durch die Rechnung machen."
Und auch in den zuletzt von der Sonne so vernachlässigten Landeshauptstädten wie Wien, St. Pölten und Linz könnte es ab 26. Dezember die eine oder andere Sonnenstunde geben. "Sonnenlücken sind durchaus wahrscheinlich. All zu viel wird es aber nicht sein", weiß der Wetterexperte.
