Sport

Experten üben Kritik an ÖSV-Ass Kriechmayr

Heute Redaktion
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Vincent Kriechmayr ist eine der größten rot-weiß-roten Hoffnungen auf einen Sieg in Kitzbühel. Aber Experten äußern auch Kritik. Der Oberösterreicher antwortet im "Heute"-Talk und erklärt, was in seinem Kopf vorgeht.

Kriechmayr hat laut Ski-Experten das Zeug, ein ganz Großer zu werden. "Wenn er weniger auf die Linie schauen würde und es einfach laufen ließe, wäre er unschlagbar", glaubt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Er übertreibt es oft mit der Perfektion", wirft ihm Streif-Streckenrekordler Fritz Strobl vor. Und Cheftrainer Andreas Puelacher meint: "Wenn man etwas erzwingen will, wird es schwer. Es gibt aber ganz sicher bessere Orte als Kitzbühel, um die Lockerheit zu finden."

Vorwürfe, die Kriechmayr erst gar nicht kontern möchte. "Die Lockerheit fehlt, das stimmt sicher. Ich bin oft zu selbstkritisch. Aber ich habe eben ein Bild von mir im Kopf, wie ich gerne fahren würde. Und das gelingt mir derzeit nicht immer. Phasenweise sind schlampige Schwünge dabei. Ich lebe aber von meiner Technik. Wenn ich gut am Ski stehe, fahre ich schnelle Zeiten. Wenn es mich ein bisserl verdreht, habe ich gleich irrsinnige Probleme. Das wurmt mich...", erklärt der Gewinner von fünf Weltcup-Rennen. Nachsatz: „Verletzungen wie die von Paris relativieren vieles. Er war ein echter Gradmesser. Jetzt bin ich bald der Letzte, der noch nicht verletzt war."

Die Vorfreude auf die Streif ist groß: "Die Bedingungen sind heuer einfach perfekt. Die Piste ist ruhiger als in den letzten Jahren. Es macht Spaß. Kitzbühel ist das wichtigste Rennen. Jeder Österreicher will hier gewinnen, ich auch."

Chefcoach Puelacher glaubt an ihn: "Wir haben zwei Favoriten: Mayer und Kriechmayr." Dass er mit der Saison unzufrieden ist, spricht er aus: "Es war mir bislang zu wenig. Ich kann mir aber nicht wie im Fußball Spieler kaufen. Es wird den Athleten alles geboten, darum kann ich auch mehr erwarten." Sein Appell: "Wenn die Streif so schön zu fahren ist, wie alle sagen, dann haut euch ins Zeug. Zeigt, was ihr draufhabt."