Die US-Zölle und geopolitische Spannungen setzen die Wirtschaft in Europa weiter unter Druck. In diesem Umfeld hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag über die Geldpolitik im Euroraum entschieden.
Wie von Marktbeobachtern erwartet, senkten die EU-Notenbanker den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent. Das gibt der EZB mehr Spielraum.
Die EZB entschied sich zur siebten Zinssenkung seit vergangenem Juni. EZB-Chefin Christine Lagarde gab die Entscheidung der Notenbanker bekannt. Sie warnte jüngst vor deutlichen Einbußen beim Wirtschaftswachstum in der Eurozone wegen des Handelsstreits mit den USA.
Mit den sinkenden Leitzinsen verbessern sich die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Privathaushalte. Auf Kredite gibt es tiefere Zinsen, was Investitionen auf Pump vergünstigt. Das kann der schwachen Wirtschaft in der Eurozone helfen, der mit Trumps Zolloffensive weitere Rückschläge drohen.
Wie wichtig die Impulse der Notenbanker für die Wirtschaft sind, zeigt sich in Amerika. US-Zentralbankchef Jerome Powell warnte angesichts der Zollpolitik von Trump vor höherer Inflation und langsamerem Wirtschaftswachstum bei einem Auftritt in Chicago. Auf die Frage, ob die Notenbank bei einem Markteinbruch eingreifen würde, antwortete Powell mit Nein, obwohl Trump immer wieder tiefere Zinsen fordert.
Im Verlauf seiner Rede bauten die US-Aktien ihre Verluste aus. Die Aktie des Chip-Giganten verlor am Mittwoch zeitweise bis zu zehn Prozent, bevor sie sich zum Börsenschluss wieder etwas erholte.