Verstappen hat seine Zukunft zuletzt offen gelassen. Mehrmals direkt gefragt, ob er auch 2026 bei Red Bull fahren werde, bekannte sich der Vierfach-Weltmeister nicht zu seinem aktuellen Rennstall. Trotz eines bis 2028 laufenden Vertrags.
Der Grund dafür ist das immer konkreter werdende Interesse vom Rivalen-Rennstall Mercedes mit Teamchef Toto Wolff. Die beiden Seiten führten Gespräche. Dass der Wiener und der Niederländer mit ihren Yachten zeitgleich in Sardinien waren, sahen viele als deutliches Zeichen. Genauso wie die Tatsache, dass der Mercedes-Vertrag von George Russell, der am Jahresende ausläuft, noch nicht verlängert wurde.
Klar ist: Verstappen hat in seinem Red-Bull-Kontrakt unter anderem eine Ausstiegsklausel, die greift, sollte der Vierfach-Weltmeister während der Sommerpause nicht unter den Top-Drei der Fahrer-Weltmeisterschaft liegen – Verstappen ist genau Dritter, vor der vierwöchigen Pause stehen noch die Grands Prix in Spa und Budapest auf dem Programm.
Doch auch ohne diese Klausel sei ein Abgang denkbar, würde dann aber eine millionenschwere Ablöse fällig werden. Verstappen könnte vor allem deshalb einen Abgang forcieren wollen, weil sein Red-Bull-Rennstall in den letzten Monaten deutlich zurückfiel, vom dominierenden Auto im Jahr 2023 zum Mittelständler wurde, mit kaum realistischen Chancen für den Niederländer auf seinen fünften Fahrer-Titel in Folge. 2026 greifen umfangreiche Regeländerungen, soll Mercedes den klar stärksten Motor im Feld, und Red Bull, erstmals selbst Motorenbauer, Probleme bei der Entwicklung haben.
Mit der Trennung von Teamchef Christian Horner, der nach über 20 Jahren den Rennstall verlassen musste, hat Red Bull jedenfalls einen Schritt auf Verstappen zugemacht, schließlich galt der Brite nicht gerade als Verstappen-Verbündeter.
Doch noch hat sich der 27-Jährige nicht entschieden, zumindest noch nicht offiziell. Stattdessen könnte das Pendel durchaus in die andere Richtung ausschlagen, glaubt zumindest der renommierte "BBC"-Journalist Andrew Benson. Der meinte: "Wenn Verstappen Red Bull verlässt, dann am ehesten, um zu Mercedes zu kommen. Ob er das tun wird, bleibt vorerst offen", so der britische Journalist.
Gleichzeitig fügte er an: "Mein Eindruck aus den Informationen, die ich habe, ist, dass Verstappen zum aktuellen Zeitpunkt eher bei Red Bull bleiben wird." Allerdings könne sich das natürlich ändern, so der Brite.
Gut möglich, dass eine Verstappen-Entscheidung auch vom neuen Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies abhängt.